Lenninger Tal

Whiteboard kommt in die Schule

Multifunktionsraum für Naturwissenschaften in Oberlenningen wird modern ausgestattet – Kosten höher als veranschlagt

Lenninger Schüler bekommen einen Raum für Naturwissenschaften auf dem neuesten Stand der Technik. Die Kosten liegen bei gut 320 000 Euro.

Der ehemalige Chemieraum am Lenninger Schulzentrum hat ausgedient. Noch bis Oktober laufen die Umbauarbeiten zu einem Multifunkt
Der ehemalige Chemieraum am Lenninger Schulzentrum hat ausgedient. Noch bis Oktober laufen die Umbauarbeiten zu einem Multifunktionsraum.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Rund 20 000 Euro mehr als veranschlagt, gibt die Gemeinde Lenningen für einen Multifunktionsraum für Naturwissenschaften im Haus D am Schulzentrum Oberlenningen aus. Während die Kommune unter anderem bei den Abbrucharbeiten sparen kann, wird die technische Ausstattung teurer. Die Möblierung kostet gut 81 000 Euro. Hinzukommen die Ausgaben für ein 3 800 Euro teures modernes Tafelsystem, ein interaktives Multimedia-Whiteboard. An anderer Stelle wird in dem Raum in Absprache mit der Schulleitung und der Fachschaft gespart: So nutzen die Lehrer beispielsweise die vorhandenen Feuerlöscher, Löschdecken, Infotafeln und die Geschirrspülmaschine weiter.

Um das Budget nicht weiter zu überschreiten als notwendig, wären die Lehrer auch bereit, auf das Whiteboard zu verzichten. Dennoch machte sich Bürgermeister Michael Schlecht für den Einbau des Hightech-Möbels stark, um einen Beitrag zu einem noch besseren Unterricht zu leisten. Er plädierte dafür, dass die Schule Erfahrungen im Umgang mit einem solchen System sammeln soll. „Vielleicht gibt es Fächer, die es nutzen können“, so der Verwaltungschef. Wenn ein Whiteboard kommt, dann hielte Gemeinderat Dieter Epple es für wichtig, darauf zu drängen, dass die Schule es auch einsetzt.

Georg Zwingmann sprach sich angesichts der Gesamtinvestition für ein Whiteboard als zukunftsweisendes Mittel aus. Ebenfalls aufgeschlossen zeigte sich Karl Boßler gegenüber dem neuen Medium. „Junge Lehrer sind die Zukunft“, so lautete seine Überzeugung.

Das Ratsmitglied stieß sich jedoch an den höheren Ausgaben in Höhe von rund 4 000 Euro für den Brandschutz. „Hat sich in letzter Zeit gesetzlich etwas geändert, dass manche Sachen erst jetzt zum Tragen kommen?“, wollte er wissen. Architekt Thomas Wagner vom Kirchheimer Büro Bankwitz erklärte die Steigerung unter anderem damit, dass es im laufenden Betrieb nicht möglich gewesen sei, den Boden großflächig zu öffnen und der Verlauf der Leitungen nicht klar ersichtlich war. Genaue Pläne wiederum gibt es für das ältere Gebäude nicht. Was genau für den Brandschutz getan werden muss, war deshalb im Vorfeld nicht offensichtlich. Ebenfalls erst im Zuge der Abbrucharbeiten wurde vor Ort festgestellt, dass Wasser- und Abwasserleitungen neu verlegt werden müssen.

Einstimmig plädierte der Gemeinderat für eine Vergabe der Möblierung und Ausstattung inklusive eines Whiteboards in Höhe von rund 85 000 Euro. Gedeckt werden sollen die überplanmäßigen Ausgaben durch geringere Kosten bei der LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung.