Lenninger Tal

Zehn Jahre stehen Menschen im Fokus

Die „Netz“werkarbeit im Lenninger Tal ist ein Erfolgsmodell

Was mit dem „Lenninger Netz“ vor zehn Jahren begann, entwickelte sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte. Mittlerweile firmiert das „Sozialunternehmen“ unter dem Namen „Unser Netz“, denn auch in Owen können die Menschen die Dienste in Anspruch nehmen.

Zehn Jahre stehen Menschen im Fokus
Zehn Jahre stehen Menschen im Fokus

Lenningen. Nah, engagiert, tragend, zuverlässig – das ist das „Netz“, mit dem man Sicherheit und Halt assoziiert, das Verbindungen herstellt, in dem man sich gut aufgehoben fühlen kann. Geknüpft haben 2005 die Gemeinde Lenningen mit den Kirchen und ihren Krankenpflegevereinen, die Diakonie und das DRK das „Lenninger Netz“. Durch das „Betreute Wohnen zu Hause“ sollen ältere Mitbürger durch Ehrenamtliche darin unterstützt werden, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben. Die Koordinationsstelle des Netzes vermittelt alle dazu benötigten Dienstleistungen. Darüber hinaus bietet diese Stelle Beratung an, und auch die Entlastung und Unterstützung der Angehörigen hat einen wichtigen Stellenwert. So wurde im Herbst 2014 das Angebot erweitert um das „Betreute Wohnen zu Hause PLUS“. Hier können pflegende Angehörige nun auch die Hilfe einer Fachkraft zur Entlastung in Anspruch nehmen. Mit Begeisterung und großem Engagement öffneten Bürgermeister Michael Schlecht und Pfarrer Karl-Heinz Graf als Erster Vorsitzender, Werner Schulmeyer, damals ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins, und Gabriele Riecker, seit September 2005 hauptamtliche Leiterin der Koordinationsstelle, dem Lenninger Netz Türen. Sie sorgten gemeinsam für das Bekanntwerden des Vereins über die Region hinaus. Das Projekt „Lenninger Netz“ wurde als eines der 25 bundesweit besten Projekte im September 2008 mit einer Urkunde in Berlin von Bundeskanzlerin Merkel gewürdigt.

2008 übernahm das Netz zusätzlich die Betreuung der Seniorenwohnanlage in Oberlenningen. Mit Andrea Heinze konnte eine Ansprechpartnerin mit regelmäßigen Kontaktzeiten für die Bewohner eingestellt werden. Die Anlauf- und Beratungsstelle ermöglicht seit 2010 schnellen Zugang zu wichtigen Informationen. Ebenso gibt seit 2013 eine Broschüre für Senioren „Hilfe, wenn man sie braucht“ einen klaren Überblick.

Seit Ende Oktober 2011 vertritt das soziale Netzwerk auch die Interessen der Owener Bürgerschaft und firmiert seitdem unter dem neuen Namen „Unser Netz“. Beiratsvorsitzende des Vereins ist nun Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger, der Vorstand ist ebenfalls mit Mitgliedern aus Lenningen und Owen besetzt.

Eine weitere Kooperation der vier Gemeinden Dettingen, Owen, Lenningen und Erkenbrechtsweiler, „DOLE“, mit ihren jeweiligen sozialen Netzwerken führte ebenfalls 2011 zu einer überörtlichen Demenzkampagne.

Der aktuelle Vorstandssprecher Herbert Geyer legt Wert darauf, dass es bei „Unser Netz“, trotz des demografischen Wandels, nicht ausschließlich um die Altenarbeit geht. Das Netz soll für alle da sein, die es brauchen. Deshalb arbeitet das Netz bedarfsorientiert und entwickelt kontinuierlich entsprechende Angebote: Aus dem 2009 gegründeten Männerstammtisch 50 plus, bei dem eine breite Palette von Veranstaltungen für angeregtes Miteinander sorgt, entstand 2010 der Kleinreparaturdienst Rat & Tat, der schnelle Hilfe im häuslichen Bereich bei kleineren Reparaturen anbietet. Wiede­rum als Erweiterung dazu bietet seit 2015 mit Rat & Tat „administrativ“ ein neues Team Hilfe bei der Erledigung von Schriftverkehr an. Mit „Bewegen –Unterhalten–Spaß haben“ können Senioren mittlerweile in Oberlenningen, Unterlenningen, Gutenberg und Schopfloch ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit Gutes tun. 2013 kam die Beratung bei „vorsorgenden Papieren“ hinzu. Neu seit 2015 ist die Möglichkeit, kompetente Unterstützung für Partnerschaft und Familie zu erhalten, sowie Begleitung in allen Fragen rund ums Thema Handicap.

Im Mai 2015 blickt das Netz stolz auf sein zehnjähriges Bestehen zurück, das nur durch die stetige Anpassung an aktuelle Bedürfnisse und die nötige finanzielle Unterstützung ermöglicht wurde. Dieses Ereignis wird am 8. November mit einem Festakt gebührend gefeiert. km