Lenninger Tal

Zugig war gestern

Foyer-Anbau für die Unterlenninger Sporthalle – Bewirtung wird in einem Aufwasch optimiert

Wenn die Handballer der SG Lenningen zum runden Leder greifen, ist die Zuschauertribüne der Unterlenninger Sporthalle regelmäßig brechend voll. Eingefleischte Besucher können ein Lied davon singen, wie zugig es in der Halle mitunter ist. Ein Foyeranbau soll Abhilfe schaffen.

Lenningen. Beim Indoor-Soccer-Cup des TSV Oberlenningen gleicht der Eingangsbereich der Unterlenninger Sporthalle vereinigten Hüttenwerken. Mit Planen behelfen sich die Veranstalter, um die Winterkälte vor der Tür zu halten. Ein Windfang vor dem bestehenden Foyer soll derartige Provisorien künftig überflüssig machen. Einstimmig hat der Lenninger Gemeinderat die Pläne von Hochbauamtsleiter Florian Fischer abgesegnet.

Eng abgestimmt mit den Nutzern vom TSV Oberlenningen sowie der Spielgemeinschaft (SG) Lenningen ist vorgesehen, in Verlängerung der bisherigen Eingangstür einen 31 Quadratmeter großen Windfang vorzulagern und daran einen knapp 15 Quadratmeter großen Mehrzweckraum anzugliedern. Wie Fischer erläuterte, könnte in dem schmalen Mehrzweckraum die Kasse untergebracht werden. Je nach Bedarf kann er jedoch auch für die Ausgabe von Getränken genutzt werden. Laut Planer kostet der Anbau insgesamt rund 85 000 Euro.

In einem Aufwasch sollen zudem die von den Nutzern behelfsmäßig im Foyer eingebaute Theke mit Kühlschränken sowie die provisorisch eingerichtete Vorbereitungsküche im angrenzenden Lagerraum angegangen werden. „Es wäre dringend an der Zeit, vonseiten der Gemeinde eine Art Erstausstattung einzurichten“, betonte Fischer. Um die Abläufe beim Herrichten und Verkauf von Snacks und Getränken zu optimieren, soll die Theke ergänzt sowie die Spül- und Vorbereitungsküche neu ausgestattet werden. Die Kosten dafür liegen bei 18 000 Euro. Hinzu kommen Eigenleistungen der Vereine. Die nicht im Haushalt verankerte Ausgabe soll über Einsparungen bei Dämmarbeiten am Schulzentrum gedeckt werden.

„Nach Möglichkeit wollen wir das Projekt bis zur nächsten Handballsaison umsetzen“, kündigte Bürgermeister Michael Schlecht an.

Gemeinderat Wolfgang Tröscher war es wichtig, dass die Wünsche der Vereine berücksichtigt sind. Dieter Epple machte darauf aufmerksam, dass bei den Heimspielen 500 bis 600 Zuschauer in der Halle sind. „Wenn wir eine Verbesserung für die Vereine hinbekämen, wäre es toll.“ Karl Boßler monierte indes, der überdachte Bereich werde durch den Windfang wesentlich kleiner. Falk Kazmaier plädierte für eine weitere Tür nach draußen. „Sonst wird es ziemlich eng, und die Raucher positionieren sich vor dem Eingang.“

Fischer verwies demgegenüber auf die Wünsche der Vereine, mit denen die Planung abgestimmt sei. „Wir verlassen uns auf die Nutzer.“

Einstimmig votierten die Räte für die Beschlussvorschläge der Verwaltung. Mit dem Bauantrag der Gemeinde wird sich das Landratsamt zu befassen haben.

„Gut in die Planung eingebunden“

„Gut in die Planung eingebunden“
„Gut in die Planung eingebunden“

Im Vorfeld waren Sie etwas skeptisch bezüglich der Abstimmung des Gemeinderats. Hat Sie das eindeutige Ergebnis überrascht?

JOCHEN HÄUSSLER: Das Ergebnis hat mich weniger überrascht, als vielmehr gefreut. Offensichtlich sahen doch mehr Gemeinderäte, als von mir im Vorfeld vermutet, dass dieser Umbau nötig ist.

Wie verliefen die Gespräche mit der Gemeinde im Vorfeld?

HÄUSSLER: Nachdem der Wunsch der Vereine nach einem Foyeranbau schon länger im Raum gestanden hatte, kam die Gemeinde Anfang des Jahres auf uns zu. Wir waren sehr gut in die Vorplanung eingebunden. In mehreren Beratungsterminen vor Ort wurden die Vor- und Nachteile von verschiedenen Ausbauvarianten sehr fachlich diskutiert und abgewogen. Die Ergebnisse wurden daraufhin von Hochbauamtsleiter Florian Fischer genau so zu Papier gebracht.

Können Sie das konkretisieren?

HÄUSSLER: Der Windfang war ursprünglich um einiges größer geplant. Mit unserem Vorschlag, ihn etwas zu verkleinern, sind wir bei der Verwaltung auf offene Ohren gestoßen. Dadurch hat der überdachte Eingangsbereich weiterhin eine ausreichende Größe. Auch haben wir die Kosten und Ausgaben der Gemeinde stets im Auge behalten. Da ein Finanzrahmen einzuhalten war, sind unsere Wünsche dementsprechend angepasst formuliert worden. Selbstverständlich wäre eine voll ausgestattete Küche für unsere Belange super gewesen. Aufgrund von Finanz-, Platz- und Nutzungsgründen wäre diese Umsetzung natürlich nie realisierbar gewesen. Daher wurden umsetzbare Kompromisse angestrebt.

Wie wichtig ist für die Vereine eine bessere Ausstattung von Theke und Spülküche?

HÄUSSLER: Die Handballabteilung ist mittlerweile auch ein Wirtschaftsbetrieb geworden. Der Verkauf von Getränken und Snacks ist für uns deshalb eine enorm wichtige Sache. Umso erfreulicher war, dass die Gemeinde diesbezüglich auf uns zugekommen ist. Speziell hier sind wir an die räumlichen Gegebenheiten gebunden und gefordert, die beste Umbaualternative zu finden. Sehr gefreut hat uns die Aussage von Bürgermeister Schlecht, dass im Thekenbereich unbedingt etwas gemacht werden muss und er jetzt sozusagen im Nachhinein eine „Erstausstattung“ realisieren möchte. Dieser Mehrwert im Wirtschaftsbereich wird sich bei uns sicherlich positiv bemerkbar machen, vor allem bei der Bewirtung unsere Zuschauer und Gäste.