Lenninger Tal

Zusagen für die Sanierung der B 465

Arbeiten im Lenninger Tal im Rahmen des Lärmaktionsplans für 2017 bis 2021 angekündigt

Das Wirbeln in Sachen Lärmaktionsplan im Lenninger Tal zahlt sich aus: In mehreren Bauabschnitten wird das Asphaltband zwischen Owen und Gutenberg erneuert. Im Jahr 2021 sollen die Arbeiten erledigt sein.

Auf Höhe der Papierfabrik ist die B 465 besonders marode. Weil die Stützmauer nicht mehr standsicher ist, soll die Sanierung des
Auf Höhe der Papierfabrik ist die B 465 besonders marode. Weil die Stützmauer nicht mehr standsicher ist, soll die Sanierung des Abschnitts von der „Rössle-Kurve“ bis zum Pouilly-Platz 2016 angepackt werden.Foto: Jean-Luc Jacques

Owen/Lenningen. Über Schachtdeckel rumpelnde Muldenkipper und durchs Tal dröhnende Motorräder – die Belastung für die Anwohner der B 465 in Owen sowie den Lenninger Ortsteilen ist enorm. Ein lärmschluckender Belag, geringere Höchstgeschwindigkeiten zwischen einzelnen Ortschaften und eine Radaranlage am Ortseingang von Brucken sollen helfen, die Geräuschkulisse durch die Straße erträglicher zu machen. Dass Kernpunkte des gemeinsamen Lärmaktionsplans von Lenningen und Owen, wie ein Lkw-Durchfahrtsverbot und das Aufbringen eines sogenannten Flüsterasphalts, nicht durchsetzbar sind, hatte im Sommer in beiden Kommunen für Enttäuschung gesorgt. Das jetzige Ergebnis nach konstruktiven Gesprächen mit den Behörden werten die beiden Rathauschefs jedoch als Erfolg. „Wir haben Zusagen für die Ortsdurchfahrten und zusätzliche verkehrssichernde Maßnahmen bekommen“, sagt Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Wie ihr Lenninger Kollege Michael Schlecht ist sie optimistisch, dass die angemeldeten Mittel fließen.

Verkehrsteilnehmern wird es nicht entgangen sein: Auf Höhe der Papierfabrik Scheufelen waren in den vergangenen Wochen die Vermesser als Vorboten der Straßensanierung unterwegs. Weil die Stützmauer an der Papierfabrik nicht mehr standsicher ist, wird der besonders marode Teil der Bundesstraße vom Pouilly-Platz bis zur „Rössle-Kurve“ voraussichtlich von Mai an in einem ersten Abschnitt auf Vordermann gebracht. In einem Aufwasch will die Gemeinde dort neue Leitungen einziehen. „Dieser Bereich hat nichts mit dem Lärmaktionsplan zu tun“, betont Schlecht. Die erste Sanierung im Zuge dieses Projekts ist für das Jahr 2017 angesetzt. Begonnen werden soll in Owen mit den Bereichen der B 465, die noch nicht mit einem lärmmindernden Belag versehen sind. „Bis 2021 sind die Ortsdurchfahrten bis Gutenberg an der Reihe“, so Verena Grötzinger. Dass bei den Bauarbeiten die Balance gehalten werden muss zwischen den Interessen von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern, ist sowohl ihr als auch Michael Schlecht klar. „Wir können das Lenninger Tal nicht abhängen“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Arbeiten auf der B 465 in Unterlenningen, die sich über mehrere Monate hinzogen, zeigten, was derlei Bauprojekte von den Betroffenen abverlangen. Deshalb wollen die beiden Verwaltungschefs erst mit ihren Gemeinderäten und dann mit dem RP darüber reden, ob es sinnvoll ist, eventuell Abschnitte zusammenzunehmen beziehungsweise das ein oder andere Jahr ohne Baustelle einzuschieben. „Wir dürfen dabei aber nicht riskieren, die angemeldeten Mittel zu verlieren“, gibt Schlecht zu bedenken.

Neben nivellierten Schächten und einem Asphalt, der zwei Dezibel gegenüber den alten Belägen bringt, setzen Kommunen, RP, Landratsamt und Verkehrspolizei nach Messungen künftig auf Tempo 70 zwischen Owen und Brucken und im Anschluss auf einen stationären Blitzer am Ortseingang von Brucken. Ob in Form eines modernen Towers oder als herkömmlicher Starenkasten, entscheidet gemäß Schlecht das Landratsamt, das für die Kamera zuständig ist und auch die Einnahmen durch die Raser einstreicht.

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird die Geschwindigkeit zwischen Brucken und Unterlenningen auf 50 Stundenkilometer begrenzt. Tempo 50 gilt künftig außerdem an der Ortsausfahrt von Oberlenningen Richtung Gutenberg bis nach der Abzweigung zur Obdachlosenunterkunft. Ein Versetzen des Ortsschildes ist nicht möglich. Dazu müsste es beidseitig eine durchgängige Bebauung geben. Dagegen wird das Ortsschild an der Einfahrt nach Gutenberg aufgrund einer landwirtschaftlichen Erschließungsstraße etwas Richtung Steige geschoben. Einen Geschwindigkeitstrichter aus Richtung Oberlenningen wird es vor Gutenberg nicht geben, da der Ortsteil nicht Teil des Lärmaktionsplans ist und Verkehrsbehörde sowie Polizei den Vorschlag abgelehnt haben. Eine Sanierung der Ortsdurchfahrt wurde dennoch zugesagt.

Neben der B 465 beschäftigt Verena Grötzinger derzeit auch die Sanierung der Landesstraße 1210 Richtung Beuren. „Dazu möchte ich im Frühjahr das Gespräch mit dem Land suchen“, kündigt die Owener Bürgermeisterin an.