Lenninger Tal

Zuwachs für den Kindergarten

In Brucken entsteht eine neue Regelgruppe – Ganztagesangebot zurückgestellt

Die Gemeinde Lenningen drückt bei der Betreuung der Schuh. Abhilfe soll im Kindergarten Kunterbunt in Brucken ­geschaffen werden.

Voraussichtlich im Februar kommenden Jahres geht eine neue Regelgruppe im Kindergarten Kunterbunt in Brucken an den Start. Dank
Voraussichtlich im Februar kommenden Jahres geht eine neue Regelgruppe im Kindergarten Kunterbunt in Brucken an den Start. Dank einer frei gewordenen Wohnung kann der Umbau für moderate Kosten von 64¿000 Euro bewerkstelligt werden.Foto: Carsten Riedl

Lenningen. Die Gemeinde Lenningen muss dringend Kindergartenplätze schaffen. „Anfang nächsten Jahres wissen wir nicht, wo wir die Kinder unterbringen können“, verdeutlichte Hauptamtsleiter Günther Kern im Gemeinderat. Nach derzeitigem Stand fehlen im Tal dann vo­raussichtlich gut zehn Plätze. Auf Vorschlag der Verwaltung stimmten die Räte für eine neue Gruppe im Kindergarten Kunterbunt in Brucken. Dazu wird die angegliederte und aktuell frei gewordene Eineinhalb-Zimmer-Wohnung umgebaut und in das Raumprogramm des bislang eingruppigen Kindergartens einbezogen.

Auf der Suche nach einer Lösung war die Verwaltung sämtliche Standorte von Kindergärten in der Gemeinde durchgegangen. In Betracht gezogen hatte sie auch den Behelfsbau an der Grundschule Oberlenningen sowie das Aufstellen von Containern. Siegläufer unter anderem aus Kosten-Nutzen-Gründen war jedoch die Variante im Bruckener Kindergarten Kunterbunt. Hier soll unter Einbeziehung der Wohnung für rund 64 000 Euro ein Umbau vorgenommen werden, der auch eine Erweiterung der Küche beinhaltet. Damit kann die Gruppe ohne weiteren baulichen Aufwand bei Bedarf als Ganztagesangebot geführt werden.

Während die Verwaltung die Einrichtung einer Ganztagesgruppe mit maximal 20 Kindern von zwei bis sechs Jahren favorisierte, traten die Gemeinderäte auf die Bremse. Abgeschreckt von den Personalkosten, die Kern auf 110 000 bis 170 000 Euro pro Jahr bezifferte, wollte die Mehrheit nur mit einer Regelgruppe an den Start gehen. Das Personal dafür kostet jährlich rund 100 000 Euro.

„Der Umbau ist kein Problem. So günstig bekommen wir die Plätze sonst nicht“, sagte Falk Kazmaier. „Mit Ganztagsgruppen tue ich mich aber schwer. Wir sollen Plätze vorhalten, die nur zu zwei Dritteln genutzt werden.“ Auch Karl Boßler sperrte sich gegen Personal „auf Reserve“. Nur so könne auf Neuzugänge reagiert werden, machte Kern indes klar. Im Kindergartenbereich lasse sich nicht genau auf Monate hi­naus planen. Georg Zwingmann bezeichnete die Bedenken seiner Ratskollegen als Augenwischerei. Der Bedarf gehe in Richtung Ganztagesgruppen. „Ich hielte es für weiser, die Entscheidung gleich zu treffen.“ Von einem „klaren Standortkriterium“ sprach Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht. Der Vorschlag sei auch der Versuch, investiv kleinere Brötchen zu backen, dafür aber etwas mehr Personalkosten zu tragen.

Einstimmig ging der Beschluss zum Umbau des Kindergartens Kunterbunt über die Bühne. Für die Einrichtung einer Ganztagesmischgruppe votierten die Räte der Lenninger Grüne Alternative Liste/Unabhängige Bürger Lenningen, Georg Zwingmann, Christine Sayler-Keim, Dr. Ulrich Jaudas und Uwe Thumm. Nachdem der Verwaltungsvorschlag damit nicht durchgegangen war, beschloss das Gremium mit großer Mehrheit, eine Regelgruppe mit maximal 25 Plätzen einzurichten, die von zwei- bis sechsjährigen Kindern besucht werden und bei Bedarf in eine Ganztagesgruppe umgewandelt werden kann. Geöffnet wird die neue Gruppe in Brucken voraussichtlich im Februar kommenden Jahres.