Weilheim und Umgebung

40 Meter lange Wurzeln sorgen für Ärger

Baumarbeiten Jahrzehnte lang spendeten die Pappeln am Bissinger See Schatten. Doch jetzt geht es den Bäumen an den Kragen. Von Thomas Krytzner

Die Pappeln am Bissinger See machen Ärger.Foto: Markus Brändli
Die Pappeln am Bissinger See machen Ärger.Foto: Markus Brändli

Ein ungeliebtes Thema, das auch Naturschützer auf den Plan ruft, beschäftigt die Bissinger Gemeinderäte zurzeit: Die Wurzeln der Pappeln am Südwestende des Sees sorgen für Ungemach; sie werden zu lang.

Bürgermeister Marcel Musolf erklärt: „Die Wurzelexplosion sorgt für Hebungen und Senkungen am Boden.“ Und da unweit der Bäume zum einen der Rundweg um den See entlangführt und auf der anderen Straßenseite Häuser stehen, könnten die Wurzeln, die bis zu 40 Meter lang werden können, in nächster Zeit für Unfallgefahren und Schäden am Mauerwerk führen.

Dem Ärger zuvorkommen

Aus diesem Grund ergreift die Bissinger Verwaltung präventiv die Initiative und will dem bevorstehenden Ärger zuvorkommen. Musolf wird deutlich: „Da muss eine Lösung her. Die Pappeln passen nicht an den Standort und wir müssen die Situation jetzt erledigen.“

Ein Landschaftsplaner ist bereits mit der Neuplanung betraut und rät dringend vor einer Neupflanzung von Pappeln ab. Musolf bringt die Nachhaltigkeit zur Sprache und drängt die Ratsmitglieder zum Handeln: „Es darf nicht mehr Jahre gewartet werden.“ Die Bepflanzung sei neu zu konzipieren und gleichzeitig für die Bissinger transparent zu gestalten.

Andrea Bizer von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) warf die Frage in den Raum, wie lange die Pappeln denn schon dastehen, bis das Wurzelproblem erkannt wurde. Musolf klärte auf: „Jahrzehnte ist nichts passiert, doch die Pappeln legen mit der Wurzelbildung erst im Alter so richtig los.“ Die Räte waren sich einig, dass nach der Begutachtung durch den Landschaftspfleger eine Vor-Ort-Besichtigung Sinn macht.

Musolf pocht auf eine neue Lösung: „Wir wollen ja nicht alle zehn Jahre wieder die gleiche Diskussion führen.“ Einstimmig beschloss der Gemeinderat, dass sich das bisherige gewohnte Dorfbild am See ab kommendem Jahr verändern wird.