Weilheim und Umgebung

Acht von zehn treten wieder an

Kommunalwahl In Neidlingen läuft der Wahlkampf für die Kommunalwahl etwas anders, es gibt ihn nämlich gar nicht.

Symbolfoto Wahl, Wahlurne
Symbolfoto.

Neidlingen. In Neidlingen herrscht politisch große Kontinuität: Von den derzeitigen zehn Gemeinderäten treten acht bei der aktuellen Wahl wieder an. Nur Simone Hepperle (NWV) und Thomas Maier (WUB) stellen sich aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl. Doch den beiden Neidlinger Wählervereinigungen gelang es, neue Kandidaten zu finden: So stehen den Wählern für zehn Sitze insgesamt 15 Bewerber zur Auswahl, darunter allerdings nur drei Frauen. Altersmäßig ist das Spektrum weit ausgewogener: Der älteste Bewerber ist Ulrich Zaiser, Jahrgang 1953, die beiden jüngsten Bewerber sind Jahrgang 1995.

Neu kandidieren bei der WUB die Projekt- und Prozessmanagerin Anita Bötzel, der Mechatroniker Benjamin Hepperle und der Speditionskaufmann Steffen Kuch. Bei der NWV versucht es die Arzthelferin Songül Gseller-Dogan erneut, sie hatte bereits 2014 kandidiert, damals aber mit 250 Stimmen den Einzug ins Gremium nicht geschafft. Neu dabei sind der Werkstattleiter Matthias Hepperle, der Systemingenieur Elektrotechnik Christian Gienger und der Sonderschullehrer Benedikt Gläß.

Bisher war der Nachname Hepperle im Gremium dreimal vertreten - mit dem Stimmenkönig Uli Hepperle, dem Vizestimmenkönig Hans Hepperle und Simone Hepperle. Da Letztere ausscheidet, bleiben noch zwei, dazu kommen aber zwei Neubewerber namens Hepperle. Im neuen Gremium könnten also theoretisch vier „Hepperles“ vertreten sein, das gibt es so schnell nirgendwo anders. Der Nachname Kuch könnte immerhin doppelt vorhanden sein.

Kontinuität hat Tradition

Wie bei der Wahl von 2014 haben sich die Wählervereinigungen darauf verständigt, auf Wahlkampf zu verzichten. „Die Wählervereinigungen sind auch nicht parteipolitisch eingefärbt und die Wähler möchten hier letztlich über Personen abstimmen, nicht über Listen“, sagt Gemeinderat Ulrich Zaiser, der im Jahr 2014 Stimmenkönig bei der NWV war. Diese zwei „nicht mitgliedschaftlich organisierten Wählervereinigungen“ seien in einer Gemeinde in der Größe von Neidlingen eine sinnvolle Lösung. Die klassischen Parteien sind in Neidlingen nicht vertreten. Die Personenwahl hat in Neidlingen eine starke Tradition. Früher gab es nicht einmal eine Liste, sondern jeder Wähler konnte seine zehn Wunschkandidaten selbst aufschreiben - entsprechend lang dauerte das Auszählen. Aber einmal gewählt, wurden die Gemeinderäte meist über mehrere Perioden wiedergewählt. Peter Dietrich