Weilheim und Umgebung

Älterwerden in Weilheim gemeinsam gestalten

Fragebogen-Aktion Weilheim nimmt am Projekt „Kommunale Quartiersentwicklungsplanung“ teil.

Symbolfoto

Weilheim. Es tut sich was in der Generation 60 Plus. „Zunehmend erwachen die Menschen aus dem Corona-Dornröschenschlaf, es kehrt Leben zurück in die Vereine und in die vielen Orte der Begegnungen“, beobachtet Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Auf Einladung zur Auftaktveranstaltung zum Projekt „Quartier 2030“ erhielt die Stadt keine einzige Absage – „Das zeigt uns, dass der Elan, sich einzubringen und mitzumachen, da ist“, schlussfolgert das Stadtoberhaupt.

Die Pandemie bremste den Auftakt aus, mittlerweile ist aber das theoretische Fundament des Projekts gegossen. „Nun geht es auch im großen Stil los, und zwar unter Beteiligung der gesamten Weilheimer Bevölkerung ab 60 Jahren – und darauf freuen wir uns“, so Züfle.

In den kommenden Tagen erhalten alle ab 60 Jahren einen Brief mit einem achtseitigen Fragebogen. „Jetzt sind die Vorstellungen, Wünsche und Ideen von genau 3003 Personen über 60-Jährigen gefragt“, ruft der Bürgermeister zur Beteiligung auf. Konkret geht es um Fragestellungen nach der aktuellen Lebenssituation oder und wie man in Zukunft leben möchte – das Ausfüllen braucht etwa 15 Minuten Zeit. Im Rahmen des Projekts soll der Frage auf den Grund gegangen werden, wie die ältere Weilheimer Bürgerschaft gemeinsam für ein gutes Älterwerden in Weilheim Sorge tragen kann. Die Fördermittel und die fachliche Unterstützung eröffnen der Stadt und ihren Bewohnern die Möglichkeit, sich selbst aktiv auf den Weg einer fundierten Quartiersentwicklung zu machen.

Bis zum 15. Juli können die angeschriebenen Weilheimerinnen und Weilheimer ihre Fragebögen zurücksenden. Für eine unkomplizierte Rückgabe stehen in der Stadt Sammelboxen bereit. „Gerne helfen wir auch bei Fragen oder beim Ausfüllen des Fragebogens, wenn es Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Verstehen gibt“, so Projektkoordinatorin Stefanie Halmel.

„Zunächst ist es uns wichtig, zu erklären, was es mit dem Projekt ‚Quartier 2030‘ auf sich hat und was überhaupt ein Quartier ist“, sagt Züfle. Ein Quartier sei ein überschaubares Wohnumfeld, das sich im Lauf der Jahre verändere. Insbesondere mit Abschluss des aktiven Berufslebens und dem Renteneintritt vergrößere sich die Freiheit zunächst, später aber beschränke sich der Radius oft auf nur wenige Kilometer. „Dann erledigen Sie das meiste zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Rollator oder Sie fahren mit dem Bus oder Auto wenige Straßen oder Ortschaften weiter, um Einkäufe zu machen oder Freunde, Familie oder Verwandte zu besuchen. Und genau dieses Umfeld ist Ihr ganz persönliches Quartier“, erklärt Bürgermeister Johannes Züfle.

Deshalb bedeute das für die Quartiersentwicklung, so Züfle, dass ein Dorf, eine Gemeinde oder eine Stadt gemeinsam so gestaltet werden müsse, dass sich sowohl Möglichkeiten als auch Chancen zur Mitwirkung und Mitverantwortung älterer Menschen an der Gestaltung „ihrer Stadt“ ergeben und sich ein gemeinsames generationsübergreifendes Miteinander entwickeln könne. „Es soll für ältere Menschen möglich sein, in ihrem vertrauten Lebensumfeld in ihrer Stadt wohnen zu bleiben, auch wenn sie auf Unterstützung, Hilfe und Pflege angewiesen sind.

Auf der Agenda des Projekts stehen die bereits im kleinen Kreis stattgefundene Auftaktveranstaltung, die nun folgende Fragebogenaktion sowie die Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen einer Quartierswerkstatt im Spätsommer/Herbst, an der alle Weilheimerinnen und Weilheimer ab 60 Jahren teilnehmen können. Sämtliche Ideen und Erkenntnisse münden in einem sogenannten Quartiersentwicklungsplan der im Frühjahr 2023 fertig gestellt werden und konkrete Handlungsmaßnamen enthalten soll. pm