Weilheim und Umgebung

Als die Mühlen still standen und der Wein stark war wie nie

Auch früher hat es schon klimatische Ausnahmejahre gegeben. So zückte Werner Kauderer, Vorsitzender des Vereins der Weinbergbesitzer Weilheim, die „Chronik von Weilheim an der Teck 1758 - 1895“ und las vor, wie es genau vor 150 Jahren um den Weinbau an der Limburg stand: Außerordentlich früh habe der Wein im Jahr 1865 geblüht. Ende Mai seien die Knospen aufgegangen, und Anfang Juli waren sie alle verblüht. Regen habe es den Sommer über nicht gegeben: Es gab kaum Öhmd und die Mühlen standen still. Ihr Korn mussten die Bauern deshalb ins Lenninger Tal zum Mahlen bringen. Erst nach Weihnachten, so heißt es in der Chronik, sei wieder Wasser in den Bächen gelaufen. Die Weinlese habe schon Anfang oktiber begonnen. In jenem Sommer hätten die Weinreben nur wenig Früchte getragen. „Aber sie waren stark wie nie“, heißt es. Schon ein Liter der Getränks habe zum Rausch geführt. Gar tot umgefallen sein sollen einige Leute nach dem Genuss des Getränks. Wirtshäuser hätten deshalb die Anweisung erhalten, nur noch halbe Schoppen aufzutischen und den Wein mit Wasser zu vermischen.bil