Farben und deren Kombination sind bekanntlich Geschmackssache. Das zeigte sich auch in Ohmden, als es daran ging, über die Außengestaltung des Schulgebäudes zu entscheiden. In den vergangenen Monaten ist das Gebäude nicht nur statisch ertüchtigt, sondern innen auch komplett saniert worden. Jetzt fehlt nur noch der neue Anstrich der Fachwerkfassade sowie des Anbaus. Der Gemeinderat musste dazu nun eine Grundsatzentscheidung treffen: traditionell in Rot-Braun oder eher modern in Grau-Weiß?
„Aus unserer Sicht ist es eine wichtige Entscheidung, wie sich unsere alte Schule künftig von außen darstellen soll“, sagte Ohmdens Bürgermeister Martin Funk. Darum waren auch alle Bürger zu einem Vorab-Termin an die Schule geladen gewesen, wo der Maler an zwei Stellen Fenster und Fachwerk schon einmal probeweise in den zwei unterschiedlichen Farbvarianten gestrichen hatte. Einen allzu hohen Stellenwert schienen die Ohmdener der Gestaltung ihres Schulhauses allerdings nicht beizumessen: Kein einziger kam zu dem Termin.
Also entschieden die Gemeinderäte nach ihren eigenen Vorlieben und Erwägungen. Das Rennen machte die moderne Variante: Das heißt, die Balken des Fachwerkhauses werden in Grau gestrichen, die Kassetten dazwischen in Weiß. Für die Fenstersimse ist Anthrazit vorgesehen, die äußersten Rahmenhölzer werden rot, ebenso wie die Fensterläden. Die Entscheidung war jedoch denkbar knapp. Hatten sich sechs Gemeinderäte für Grau ausgesprochen, so votierten immerhin fünf für eine eher traditionelle Gestaltung mit rötlich-braun gestrichenen Balken, gelblichen Fachwerkkassetten, roten Fensterrahmen und Simsen sowie grünen Fensterläden. Beginnen sollen die Malerarbeiten so bald wie möglich.
Architekt Andreas Kommritz lieferte darüber hinaus noch einen Überblick über die Sanierung im Inneren der Schule, die so gut wie abgeschlossen ist. „Wir haben in allen Klassenzimmern neue Böden verlegt, Akustikdecken und Beleuchtung eingebaut“, berichtete er. Ganz ungeplant haben die Schüler auch neue Tafeln bekommen. „Beim Ausbau haben wir festgestellt, dass sie gar nicht mehr TÜV-genehmigt waren. Außerdem hätten sie nach der Höherlegung der Böden gar nicht mehr reingepasst“, erläuterte Martin Funk. Komplett saniert worden sind auch die WC-Anlagen, die sich nun hell und farbenfroh präsentieren.
Bürgermeister Martin Funk zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Bauarbeiten: „Der mutige Zeitplan ist weitgehend eingehalten worden“, lobte er. Nicht ganz fertig geworden sind lediglich der Flur und die Türen. „Die Türen haben gerade sehr lange Lieferzeiten - 16 Wochen“, ging Architekt Andreas Kommritz darauf ein. Nächste Woche sollen sie geliefert werden, ebenso wie die notwendigen Brandschutzelemente.
Im Flur wird zum Abschluss noch der neue Fußboden verlegt, die Wände müssen noch verputzt und gestrichen werden. „Dort ist aber schon alles vorgespachtelt, es wird also nicht mehr viel Schmutz geben“, so Kommritz.