Weilheim und Umgebung
An Holzmadens Schule spielt auch weiterhin die Musik

Bildung Der Musikverein bekommt für die Organisation der Bläserklasse künftig einen jährlichen Zuschuss.

Holzmaden. Wenn im Verwaltungsdeutsch von „Abmangel“ gesprochen wird, bedeutet es gemeinhin, dass Geld fehlt. Das ist beim Musikverein Holzmaden seit einigen Jahren der Fall und deswegen hatte der Gemeinderat über einen Antrag für die Übernahme von rund 6400 Euro zu entscheiden. Schon im April 2019 stand das Thema auf der Tagesordnung: Damals ging es um 3400 Euro, die letztlich bewilligt wurden.

Dieses Mal hat man aber eine dauerhafte Lösung gesucht: Der Musikverein Holzmaden organisiert und betreut seit rund zehn Jahren die Bläserklasse der Grundschule, in der Kinder Klarinette, Trompete, Posaune, Saxophon oder Horn lernen können. Aktuell spielen 18 Kinder in der Bläserklasse und 15 in der Jugendkapelle. Einen regelmäßigen Zuschuss gab es bislang aber nicht. „Die meisten Kosten fallen für die Pflege und Miete der Instrumente an sowie für den Einzelunterricht“, sagt Katja Hanning-Fischer, Gemeinderätin und zweite Vorsitzende des Vereins, die wegen Befangenheit nicht an der Abstimmung teilnahm. Besonders für den Einzelunterricht am Nachmittag fallen auch Honorare an. Ohnehin hätten sich die Zeiten geändert. Das „unerschöpfliche“, meist ehrenamtliche Engagement sei über die Jahre zurückgegangen, meint Hanning-Fischer. Das Know-how müsse bezahlt werden, auch wenn Klarinette und Saxophon derzeit in eigener Regie unterrichtet würden.

Die Verwaltung sieht den Musikverein als wichtige Säule für die musikalische Bildung an der Grundschule an. Die vom Gremium verabschiedete Lösung sieht nun so aus, dass der MV Holzmaden rückwirkend zum Schuljahr 2019/20 und für die kommenden Jahre einen jährlichen Zuschuss von 70 Euro pro Kind sowie bis zu 1500 Euro für Wartung und Miete von Instrumenten bekommt. Ein Antrag auf eine einmalige Sonderzuweisung wurde hingegen abgelehnt, auch eine Förderung der sonstigen Jugendarbeit ist nicht vorgesehen. Das Ergebnis hilft dem MV dennoch. „Wir sind sehr dankbar für den Kompromiss“, freut sich Katja Hanning-Fischer, dass nun wieder Planungssicherheit herrscht. Thomas Zapp