Weilheim und Umgebung

Anfassen ausdrücklich erwünscht

Kunst „Stiller Glanz und Steingeflüster“ nennt Bildhauerin Monika Majer ihre Skulpturen-Werkschau in Hepsisau. Auch in New York stellt die Künstlerin aufgrund der Corona-Pandemie online aus. Von Sabine Ackermann

Rund 50 Skulpturen und Steingüsse stellt die Bildhauerin Monika Majer in ihrem Hepsisauer Atelier aus. Darunter sind so eigenstä
Rund 50 Skulpturen und Steingüsse stellt die Bildhauerin Monika Majer in ihrem Hepsisauer Atelier aus. Darunter sind so eigenständige Skulpturen wie Maria, die „Wächterin und Raumgebende“. Fotos: Sabine Ackermann

Kreativität ist die Fähigkeit, originell, fantasievoll und schöpferisch zu denken und etwas zu erfinden oder zu erschaffen, das neu, nützlich und sinnlich erlebbar ist. In Zeiten der Pandemie müssen Künstler und Kunstschaffende allerdings ungewollt auf Abstand gehen - so wie Bildhauerin ­Monika Majer. „Anstatt persönlich da zu sein, teile ich einen kleinen Video­beitrag mit ein paar Gedanken zu meinem aktuellen Arbeitsprozess“, lädt sie Menschen aus ihrer Heimat und New York zu ihrer virtuellen Werksschau ein.

Eigentlich sollten in ihrem Ausstellungsatelier in Hepsisau rund 50 Skulpturen und Steingüsse berührt werden können. „Anfassen ist ausdrücklich erlaubt“, betont die Künstlerin. Ihre Werkschau ist ein Stelldichein von Arbeiten, die sie in den vergangenen Jahren geschaffen hat. Eigenständige Skulpturen, wie beispielsweise Maria, die Wächterin und Raumgebende. „Sie steht zentral und dennoch wirkt sie, als würde sie Raum geben“, so beschreibt ­Monika ­Majer die für sie bedeutsame Arbeit. Entstanden sei die Skulptur für eine Ausschreibung zu einer Ausstellung mit dem Titel: „Maria. Frau. Königin. Mutter.“ Wichtig für die Bildhauerin war neben der Größe auf Augenhöhe die weiche, anmutige Form. Entwickelt ohne ein bestimmtes Konzept, vielmehr aus der Bewegung und Stille heraus.

Als Bildhauerin schätzt sie heute das „starke Fundament des Handwerks“. Monika Majer erklärt lachend: „Ich weiß, wie mein Meißel läuft. Das Suchen und Ausloten einer Form ist das eine, die handwerkliche Qualität das andere.“

Helmut Kohl verlieh der Bildhauerin eine Urkunde

1992 hatte Monika Majer mit der Ausbildung als Steinmetzin in Freudental begonnen. Vor 25 Jahren, am 2. Dezember 1995, bekam sie von Bundeskanzler Helmut Kohl persönlich die Urkunde zur „Bundesbesten im Steinmetzhandwerk“ überreicht. Lange Zeit arbeitete sie in der Restaurierung.

Im Rahmen der kuratierten Ausstellung „Flux: Vita Mutata“ bei Sculptors Alliance New York ist Monika Majer virtuell mit vier Arbeiten vertreten. Das gibt gegenüber dem „Anfassen und direkten physi­schen Erfahren noch mal eine ganz andere Möglichkeit der Werkbetrachtung“, sagt die Hepsisauer Künstlerin dazu.

Die Ausstellung zeigt noch bis Ende Dezember die bildhauerische Arbeit der Teilnehmenden vor und während Covid-19.

1 Nähere Infos und Videos gibt es im Internet unter der Adresse monikamajer.de.ack