Weilheim und Umgebung

Ansichtssache

Graffiti an der Lärmschutzwand. Foto: Jean-Luc Jacques
Graffiti an der Lärmschutzwand. Foto: Jean-Luc Jacques

Ihre Aufgabe ist simpel: Sie sollen die Anwohner vor Lärm schützen. Die Rede ist von Schallschutzmauern. Doch manche sehen in den grauen Betonriesen auch eine Leinwand. Wie just zu sehen bei den Lärmschutzmauern an der A 8 bei Holzmaden und Weilheim. Die Schutzwände sind im Zuge des Bahnprojektes Stuttgart-Ulm errichtet worden. Und jetzt ist es auch da nicht mehr grau, sondern bunt. Denn auf über 300 Metern haben sich Sprayer ausgetobt und jede erreichbare Fläche mit Graffiti versehen. Dass es so schnell ging, wundert die Bürgermeisterin von Holzmaden, Susanne Irion, nicht: „Sommerzeit ist Vandalismuszeit,“ und befindet die Graffiti auch nicht gerade als schön. Trotzdem zeigt sie auch ein gewisses Verständnis: „Graffiti sprühen ist ein Hobby und eine Ausdrucksform vor allem von Jugendlichen.“ Eine klare Meinung hat auch Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle: „Es kann Kunst am Bau sein. Doch nur da, wo man es duldet - ansonsten handelt es sich um Sachbeschädigung und wird der Polizei gemeldet.“ Viel machen können die Bürgermeister bei den Graffiti an der Autobahn nicht. „Macht man sie weg, sind sie auch sofort wieder da“, sagt Johannes Züfle. So ein Hin und Her wie bei den Graffitis haben auch die Fans vom VfB Stuttgart ständig erlebt. Ob jetzt aber der riesige Schriftzug von „Commando Cannstatt“ an der Schallschutzmauer dazu beigetragen hat, dass der VfB wieder aufgestiegen ist, bleibt jedoch fraglich. leba/Foto: Jean-Luc Jacques