Weilheim und Umgebung

Ausbau von Breitband angestrebt

Versorgung Holzmaden möchte „weiße Flecken“ beseitigen. Insbesondere Gewerbetreibende sollen profitieren.

Holzmaden. Im nächsten Jahr stellt die Gemeinde Holzmaden für den Breitbandausbau 750 000 Euro bereit. Profitieren sollen insbesondere Gewerbebetriebe in den Gebieten Zeller Straße, Kirchheimer Straße und Bahnhofstraße. Sie haben keinen ausreichenden Anschluss an die Datenautobahn. Zu den unterversorgten „weißen Flecken“ gehören auch die Grundschule und Privathaushalte in Wohngebieten im nordöstlichen, nordwestlichen und südlichen Bereich des Orts. Auch hier soll sich etwas tun.

In Privathäusern sollen 50 Megabit pro Sekunde im Download erreicht werden. In Gewerbegebieten ist das Ziel, diesen Wert sowohl im Download als auch im Upload hinzubekommen. Für Gebiete, die diesen Grenzwert unterschreiten, kann die Gemeinde Zuschüsse beantragen. Die meisten Privathaushalte in Holzmaden haben die Möglichkeit, einen Anschluss über unitymedia, ehemals KabelBW, zu erhalten. Laut Gesetzgeber sind sie versorgt und werden in der Planung nicht berücksichtigt. Aus der Historie heraus stünden Industriegebiete in dieser Hinsicht nicht so gut da, sagte Jürgen Herrmann, Projektleiter der Breitbandberatung Baden-Württemberg, im Gemeinderat. „In Gewerbegebieten muss man was arbeiten, aber nicht fernsehen“, so seine flapsige Erklärung.

Angestrebt wird beim Breitbandausbau eine interkommunale Zusammenarbeit mit Ohmden. Wie Herrmann erklärte, hätte die Urweltgemeinde einen erheblichen finanziellen Nutzen aus einem solchen Gemeinschaftsprojekt, denn bei einer Förderung durch das Land würde das Tandem mit 80 Prozent der förderfähigen Gelder unterstützt. Holzmaden alleine bekäme lediglich 25 Prozent.

„Prinzipiell sind wir dem Breitbandausbau gegenüber aufgeschlossen“, so das Signal, das Ohmdens Bürgermeister Martin Funk sendet. Doch die nicht gerade auf Rosen gebettete Gemeinde schrecken die Kosten, die alleine für den Anschluss des Gewerbegebiets bei 70 bis 80 000 Euro liegen. Wie Funk dem Teckboten sagte, ist eine Wirtschaftlichkeitsprüfung beauftragt. Zudem wird vor einem Gemeinderatsbeschluss das Interesse der Gewerbetreibenden abgefragt. Sollte es zu einer Kooperation mit Ohmden kommen, könnte in die stillgelegte Wasserleitung zwischen den beiden Orten ein Rohr eingezogen werden, in dem das Glasfaserkabel verlegt würde. Die Ertüchtigung, die Holzmaden übernehmen würde, liegt bei 16 500 Euro. Aus einer ebenfalls von Herrmann ins Spiel gebrachten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Aichelberg wird hingegen nichts. Susanne Jakob hat gestern von Bürgermeister Martin Eisele erfahren, dass die Nachbarkommune bereits innerhalb ihres Gemeindeverwaltungsverbands in Sachen Breitbandausbau tätig ist. Jakob kündigte an, den Bedarf der Gewerbebetriebe abzuklopfen und gegebenenfalls eine Infoveranstaltung anzubieten. Herrmann legte dem Gremium nahe, sich zügig für eines der Fördermodelle zu entscheiden, da das Bundesprogramm 2018 ausläuft.Anke Kirsammer