Weilheim und Umgebung

Badegäste kosten kurze Saison aus

Bilanz Die Besucherzahlen im frisch sanierten Weilheimer Freibad stimmen die Stadt positiv. Vor allem der neue Kleinkindbereich ist bei Familien gut angekommen. Von Bianca Lütz-Holoch

Nach einem Jahr Bauzeit ist Anfang August das sanierte Weilheimer Freibad eingeweiht worden.Foto: Carsten Riedl
Nach einem Jahr Bauzeit ist Anfang August das sanierte Weilheimer Freibad eingeweiht worden.Foto: Carsten Riedl
Freibad eröffnung anbaden Weilheim Züfle
Symbolbild

Es ist eine kurze Saison im Weilheimer Freibad gewesen: Lediglich sieben Wochen lang konnten Wasserratten diesen Sommer planschen, rutschen und Bahnen schwimmen. Aufgrund der Rundumsanierung hatte das Bad erst am 10. August wieder seine Pforten geöffnet und dafür drei Wochen später als üblich wieder geschlossen. Diese kurze Phase haben die Badegäs­te aber offenbar in vollen Zügen ausgekostet. „Die Besucherzahlen stimmen uns positiv“, sagt Volker Sigel, bei der Stadt Weilheim für das Freibad zuständig.

Betriebsleiter Thomas Buck berichtet von zufriedenen Badegäs­ten. „Es gab fast nur positive Resonanz“, sagt er. „Viele haben gesagt, das Bad wirke jetzt offener und größer.“ Besonders Familien mit kleinen Kindern schätzen das neue Planschbecken und den Spielplatz: „An heißen Tagen war der Kleinkindbereich gerammelt voll“, so Buck. Angelockt hat das umgebaute Bad nicht nur Stammgäste. „Es sind auch viele neue Besucher aufgetaucht, die früher nicht gekommen sind.“

Freibad wird gut angenommen

Rund 10 600 zahlende Gäste haben Volker Sigel zufolge das Freibad in den sieben Wochen besucht. Einen Vergleich zum Vorjahr zu ziehen, ist allerdings schwierig. Das liegt zum einen an der verkürzten Saison und zum anderen am automatisierten Einlass. „Nicht zahlende Gäste fließen jetzt nicht mehr in die Statistik ein“, so Sigel. Das sind vor allem Kinder unter sechs Jahren, die immerhin einen guten Teil der Gäste stellen.

Einen Vergleichsversuch hat Sigel trotzdem unternommen, und zwar für den Zeitraum zwischen 10. August und 9. September. „In der vergangenen Saison waren es da rund 6300 Gäste, dieses Jahr 8500.“ Das entspricht einem Anstieg um ein Drittel. Aus Sicht der Stadt hat auch die erste Saison ohne Kiosk gut funktioniert. „Sowohl die Getränke- und Eisautomaten als auch der Foodtruck sind von den Gästen gut angenommen worden“, sagt Volker Sigel. Das bestätigt Pascal Hartmann, der früher den Freibad-Kiosk betrieben hat und jetzt beim Eingang Pommes, Currywurst und Co. aus dem Hänger heraus verkauft. Ganz zufrieden ist er trotzdem nicht. „Bei unserem Umsatz merken wir schon, dass wir nicht mehr alle Produkte mehr anbieten dürfen“, sagt er. Getränke und Eis sind nun den Automaten vorbehalten. Besonders ins Gewicht fällt laut Hartmann, dass er keine Softgetränke mehr anbieten darf. „An denen verdient man eben Geld.“

Ebenfalls neues Terrain betreten hat die Stadt mit dem automatisierten Eintritt. Es gibt nun keine Kasse mit Personal mehr, sondern einen Ticketautomaten und ein Drehkreuz. „Wir hatten dieses Jahr immer jemanden vorne stehen, der die Besucher in die neue Technik einweist“, sagt Volker Sigel. Ob wirklich alles so klappt wie erhofft, lässt sich erst in der kommenden Saison sagen. „Dann wird auch der video- und handygestützte Einlass in Betrieb genommen.“ Das heißt, die Schwimmmeister müssen Gästen, die das Drehkreuz nicht passieren können und klingeln, per Handy öffnen. Das ist etwa bei Rollstuhlfahrern oder Eltern mit Kinderwagen der Fall. „Wir werden sehen, wie das funktioniert. Notfalls kann man auch nachbessern“, so Sigel.

Zwar hat das Freibad jetzt geschlossen. Los ist aber trotzdem noch einiges. Zur Eröffnung hatte es noch das eine oder andere Provisorium gegeben, etwa Duschcontainer. Nun werden die Duschen fertiggestellt und der Bereich hinter dem Sanitärgebäude frisch angelegt. Für den Kiosk gibt es neue Möbel und Sonnenschutz. „Nächstes Jahr ist der Baustellencharakter dann verschwunden“, verspricht Volker Sigel.

Pläne fürs kommende Jahr haben auch die DLRG und der Freibad-Förderverein. „Neben dem Training, das im Sommer im Freibad stattfinden wird, prüfen wir zurzeit auch die Ausdehnung der Aktivitäten im Bereich Breitensport“, sagt Holger Böhm, Vorsitzender der DLRG-Ortsgrupp Weilheim. Vor allem Aquapower steht zur Diskussion.

Die Freibadfreunde Weilheim freuen sich darauf, ihr neues Wasserspielgerät einzuweihen. Es soll zu festen Zeiten im Schwimmerbecken verankert werden und ältere Kinder und Jugendliche anlocken. Aus technischen Gründen hat das dieses Jahr nicht mehr geklappt. „Wir planen im ersten Öffnungsmonat einen Probebetrieb und legen anschließend feste Termine fest“, sagt der Vereinsvorsitzende Tilman Eberhardt.

Das Weilheimer Freibad in der Scholderstraße ist ein Jahr lang umgebaut worden. Insgesamt hat die Stadt 4,23 Millionen investiert. Die Freibadtechnik wurde erneuert, das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken vollkommen saniert. Außerdem hat die Stadt einen neuen Kleinkindbereich eingerichtet und das Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und Wasserattraktionen ausgestattet.