Weilheim und Umgebung

Bäder und Hallen bewegen die Bürger

Rund 300 Interessierte setzten sich mit dem Thema „Festen und Schwimmen in Weilheim“ auseinander

Aus zwei mal zwei mach zwei mal eins: Diese Formel hat die Stadt Weilheim bei einer Bürgerversammlung zur Diskussion gestellt. Dahinter steckt die Idee, zwei sanierungsbedürftige Hallen zu einer zusammenzufassen und die beiden maroden Schwimmbäder zu einem Garten-Hallenbad zu verschmelzen – alles im Herzen der Stadt.

Volles Haus: Rund 300 Zuhörer waren zur Bürgerversammlung rund ums Thema „Festen und Schwimmen in Weilheim“ gekommen. Auf der Le
Volles Haus: Rund 300 Zuhörer waren zur Bürgerversammlung rund ums Thema „Festen und Schwimmen in Weilheim“ gekommen. Auf der Leinwand zu sehen ist der Lageplan von der Vision der Stadt zu Kombi-Halle und Garten-Hallenbad.Foto: Deniz Calagan

Weilheim. Wohin der Weg führt, ist noch völlig offen. „Es geht nicht um einen konkreten Baubeschluss oder darum, den Schlüssel umzudrehen“, betonte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle bei der Bürgerversammlung in der Limburghalle. Vielmehr sei es Ziel, sich zusammen mit den Bewohnern des Städtles frühzeitig Gedanken darüber zu machen, wie es mit der Limburghalle samt Lehrschwimmbecken, dem Freibad und der Turnhalle der Limburgschule weitergehen könnte.

Fest steht nämlich, dass alle vier Einrichtungen sanierungsbedürftig sind. Um den Weilheimern auch weiterhin das „Festen und Schwimmen“ zu ermöglichen, muss die Stadt jede Menge Geld investieren „Es geht darum, die Funktionen für die Zukunft zu erhalten“, veranschaulichte Züfle. Bei der Bürgerversammlung stellte der Rathauschef nun eine neue Vision zur Diskussion. Statt einer Sanierung der vier alten Anlagen, könnten zwei neue Einrichtungen entstehen: Eine „Kombi-Halle“ für Feste, Veranstaltungen und Schulsport sowie ein „Garten-Hallenbad“, das Freibad und Lehrschwimmbecken ersetzt. Als Standort hat die Stadt das Areal zwischen Lindach und Limburgschule im Visier, also mitten im Ort.

Überraschend kam der Vorschlag für die Zuhörer an dem Abend nicht. Denn die Stadt hatte die Weilheimer schon im Vorfeld informiert: „Wir haben Flyer an alle Haushalte verteilt“, sagte Züfle. Zudem hatte sich der Gemeinderat im Mai schon öffentlich mit dem Thema beschäftigt.

Dementsprechend viele Gedanken hatten sich einige Zuhörer auch schon zum Thema gemacht – und äußerten Kritik ebenso wie Lob. „Viele Weilheimer haben den Flyer als Abbruchsignal verstanden und teils mit Unmut reagiert“, sagte ein Bürger. Er meldete Bedenken an, die Limburghalle einfach abzureißen. „Sie ist unverzichtbar“, tat er seine Meinung kund. Er stieß sich daran, dass die Fläche für eine Kombi-Halle am neuen Standort viel kleiner sei.

„Wo sollen denn die Besucher am neuen Standort parken?“, fragte eine andere Bürgerin und mutmaßte: „Da braucht man ja ein riesige neue Tiefgarage.“ Eine Zuhörerin befürchtete mehr Verkehr im Ort. „So war das mit der Belebung des Städtles ja wohl nicht gemeint“, sagte sie. Ein Zuhörer konnte sich eine Kombination aus Turn- und Festhalle nicht vorstellen, ein weiterer fürchtete einen „Klotz“ in der Stadtmitte. Von anderer Seite gab es dickes Lob: „Eine Kombi-Halle an der Stelle kann ich mir sehr gut vorstellen“, sagte eine Bürgerin.

Auch was das Garten-Hallenbad angeht, gab es unterschiedliche Meinungen. Einem Bürger gefiel der Standort nicht. Für besser geeignet halte er die Fläche bei den Tennisplätzen, die die Stadt vor 15 Jahren für den Bau eines neuen Freibads erworben hatte. Eine Zuhörerin störte sich am Konzept des Garten-Hallenbads. „Dort können sich Kinder viel weniger frei entfalten als im Freibad.“ Eine andere Bürgerin wies auf die Bedeutung des Freibads für Familien hin und wünschte sich ein Planschbecken für die Kleinen.

Als „Optimal-Lösung“, bezeichnete ein Vertreter der DLRG das Garten-Hallenbad. Schwimmunterricht sei damit zwölf Monate im Jahr möglich. „Der Standort ist ja diskutierbar“, sagte er. Ein dickes Lob gab es von einer ehemaligen Lehrerin der Limburgschule. Es wäre „großartig“, wenn Schwimmunterricht künftig das ganze Jahr über möglich wäre. Auch sei es eine immense Erleichterung, wenn die Grundschüler künftig nicht mehr quer durch den Ort laufen müssten, um zum Bad zu kommen.

Zu all den Fragen und Kritikpunkten nahm Bürgermeister Johannes Züfle Stellung. Aus seiner Sicht ist gerade die Größe der Limburghalle ein Nachteil. „Es wären viel weniger Quadratmeter auskömmlich“, sagte er. Bei einem kleineren Neubau wären zudem die Bewirtschaftungskosten niedriger. Was das Parken angehe, sei eine neue Tiefgarage vorgesehen, die Zufahrt wäre beispielsweise über die Untere Grabenstraße möglich. Zudem könne man diskutieren, ob man abendliches Parken auf dem Schulhof erlaube.

Eine große Liegewiese ist aus Sicht des Schultes durchaus möglich: „Es gibt Freiflächen entlang der Lindach, die sind diskutabel“, so Züfle. Dort hätten auch ein Spielplatz und ein Beachvolleyball-Feld Platz. Ein Planschbecken sei in der Halle möglich. Als Standort denkbar ist aus Sicht des Verwaltungschefs auch das Grundstück bei den Tennisplätzen. „Das können wir als weitere Alternative aufnehmen“, sagte er.