Weilheim und Umgebung

Beste Stimmung in der Ortsmitte

Das Hepsisauer Dorffest lockte dank seiner vielen Angebote zum 38. Mal wieder zahlreiche Besucher an den Albtrauf

Trotz Regens und lauer Temperaturen zog es Hunderte Besucher auf die Straßen und in die Gassen von Hepsisau. Das 38. Dorffest hatte wieder viel zu bieten.

Die Stadtkapelle Weilheim umrahmte beim Hepsisauer Dorffest den ökumenischen Gottesdienst beim Rathaus. Foto: Daniela Haußmann
Die Stadtkapelle Weilheim umrahmte beim Hepsisauer Dorffest den ökumenischen Gottesdienst beim Rathaus. Foto: Daniela Haußmann

Weilheim. 1972 fand in Hepsisau das erste Dorffest statt. Was mit einer Feierlichkeit begann, in deren Rahmen die Fertigstellung des Dorfplatzes zelebriert wurde, hat sich laut Hartmut Hummel über die Jahrzehnte zu einem festen Bestandteil im Gemeindeleben und zu einem sozialen Treffpunkt entwickelt, bei dem Jung und Alt zusammenkommen. Für den Ortsvorsteher, der am Sonntag zusammen mit Bürgermeister Johannes Züfle das Hepsisauer Dorffest eröffnete, ist die alljährliche Veranstaltung im Herzen der Gemeinde ein besonderes Ereignis.

„Die Vereine haben die Chance, sich zu präsentieren, Ausflügler können etwas erleben, und Einwohner haben die Gelegenheit, Bekannte zu treffen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, so Hartmut Hummel. Johannes Züfle sieht im Dorffest ein Symbol für ein vitales Gemeindeleben. „Das fördert die Identifikation mit dem Ort. Nicht umsonst finden auch ehemalige Einwohner anlässlich des Festes den Weg nach Hepsisau.“

Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft sind für Züfle Eigenschaften, die untrennbar mit der beschaulichen 800 Einwohner-Gemeinde verbunden sind und beim Dorffest nicht nur zum Tragen kommen, sondern vor allem stets aufs Neue spür- und erlebbar werden. „Hinzu kommt, dass es im Ort keine bürgerliche Kneipe gibt“, so Hartmut Hummel. „Vor diesem Hintergrund hat die Veranstaltung als Treffpunkt natürlich eine wichtige Bedeutung.“

Obwohl sich das Sommerwetter der vergangenen Tage am Sonntag nicht einstellte, zog es Hunderte Besucher aus Nah und Fern nach Hepsisau, wo die Stadtkapelle und der Männerchor die Gäste musikalisch unterhielten. Franz Slemmer und Franz Schweizer präsentierten dem Publikum kunstvolle Holzarbeiten, die sie in ihrer Freizeit anfertigen. Christbäume, Adventskränze, Osterhasen, Serviettenringe, Kühe, Ferkel, Kochlöffel, Salatbesteck, Zwiebelbrettchen – am Stand der beiden Hobbyschreiner konnten Kauflustige Unikate aus Holz erwerben.

Während Fotografin Tanja Spindler viele Festbesucher mit ihren eindrucks- und gefühlvollen Fotografien begeisterte, gewährten die Hepsisauer Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinder Einblicke in ihre Aktivitäten. „Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein – das sind alles Dinge, die bei uns vermittelt werden“, berichtet Vivian-ne Braun. Kinderschminken, ein Holzbrett anfertigen, Schnüre ziehen – gerade jüngere Besucher kamen am Stand der Pfadfinder auf ihre Kosten.

Auch der Hepsisauer Motorsportverein (HMV) war vertreten. Auf einer Wiese drehten seine Mitglieder im Alter von acht bis dreiundzwanzig Jahren mit dem Motorrad ihre Runden. Fasziniert standen Kinder, Jugendliche und Erwachsene am Rand der Cross-Strecke, während die HMV-Mitglieder bei Kurvenfahrten und Schanzensprüngen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellten. Thomas Nagrodzki fand, dass das Dorffest allerhand zu bieten hat. „Mich begeistert vor allem, dass hier lokale Köstlichkeiten angeboten werden“, erklärte der Neidlinger.

Eine Meinung, die Helen und Fritz Pflüger aus Kirchheim teilten. Sie schätzen vor allem, dass das Hepsisauer Dorffest nicht kommerziell ausgerichtet ist. „Die Menschen, die hier leben, stehen mit dem, was sie tun, im Mittelpunkt, und das ist auch für Leute, die nicht hier wohnen, interessant“, fand Fritz Pflüger. Der Regen, der am Sonntag niederging, tat der guten Stimmung keinen Abbruch.