Weilheim und Umgebung

Betreuungspaket ist geschnürt

Ohmden stehen nun zusätzliche Zeiten zur Ganztagsschule und Gebührensätze fest

Die Ganztagsgrundschule in Ohmden ist offiziell genehmigt worden. Das heißt: Wenn genügend Eltern ihre Kinder anmelden, startet sie zum kommenden Schuljahr. Etwas Handfestes gibt es auch für all diejenigen, die Betreuung außerhalb der Ganztagszeiten brauchen. Nach einigem Ringen hat sich der Gemeinderat auf konkrete Rahmenbedingungen geeinigt.

Mit großen Schritten steuert Ohmden auf den Start der Ganztagsschule zu. Sie ist nicht nur offiziell genehmigt, auch weitere Det

Mit großen Schritten steuert Ohmden auf den Start der Ganztagsschule zu. Sie ist nicht nur offiziell genehmigt, auch weitere Details für die Betreuung von Halb- und Ganztagskindern sind nun geklärt. Foto: Carsten Riedl

Ohmden. "Der Kultusminister hat die Namen derjenigen Grundschulen bekannt gegeben, die jetzt neu genehmigt wurden – und Ohmden ist dabei", gab Bürgermeister Martin Funk bekannt. Ob die Ganztagsgrundschule in Wahlform in Ohmden tatsächlich im September startet, hängt jetzt nur noch von einem Faktor ab: ob es genügend Interesse gibt. "Nur wenn mindestens 25 Kinder angemeldet werden, kommt die Ganztagsschule", betonte Martin Funk. Dass das klappt, davon ist Schulleiterin Gabriele Seitz überzeugt: "Einer Umfrage zufolge wollen 30 Kinder teilnehmen. Das ist die halbe Schule", sagte sie auf telefonische Nachfrage.

Auch in einem anderen Punkt herrscht nun Klarheit: Der Gemeinderat hat festgelegt, welche Betreuungszeiten es zusätzlich zum Ganztagsangebot geben wird – und welche Kosten dabei höchstens für die Eltern anfallen werden. Familien, deren Kinder die Ganztagsschule besuchen sollen, hatten Bedarf über die geplanten Unterrichtszeiten hinaus angemeldet, vor allem morgens, freitags und an späten Nachmittagen. Auch für alle Halbtagskinder soll eine verlässliche Betreuung bis 13 Uhr oder bis zum Start der Mittagsschule angeboten werden – immer vorausgesetzt, es melden sich mehr als fünf Kinder an.

Bisher hatte sich die Gemeinde bedeckt gehalten, was für Kosten dabei auf die Eltern zukommen. "Das hängt davon ab, wie viele Kinder angemeldet werden", sagte Bürgermeister Martin Funk. Die Stundensätze müssten umgelegt werden. Bei der Schule hätten zudem nur zwei Eltern explizit Bedarf für einen verlängerten Halbtag angemeldet – eine Aussage, die Gemeinderätin Anja Bezler auf die Palme brachte. "Ich würde gerne wissen, wie man auf die Zahlen kommt", sagte sie: "Es hat ja gar keine Umfrage unter den Eltern gegeben." Sie selbst habe herumgefragt, und zehn Familien hätten Bedarf bekundet. Kritik übte sie auch an der Informationspolitik der Schule. "Für die Eltern von Erst- und Zweitklässlern gab es noch keine Infoveranstaltung." Und wer Fragen habe, werde auf die Homepage der Schule verwiesen.

Das möchte Schulleiterin Gabriele Seitz nicht auf sich sitzen lassen. "Wir haben die Eltern in mehreren Veranstaltungen informiert und weitere folgen", sagte sie. "Dabei sind die Eltern immer darauf hingewiesen worden, dass sie sich bei zusätzlichem Bedarf melden sollen." Zudem seien alle Familien schriftlich zum Bedarf über die Ganztags-Unterrichtszeit hinaus befragt worden. "Zwei haben vermerkt, dass sie täglich eine Betreuung bis 13 Uhr brauchen." Abgesehen davon sei für die Betreuung jenseits des Ganztags nicht die Schule zuständig, sondern die Gemeinde. "Eine gesonderte Umfrage dazu muss also der Gemeinderat anstoßen."

Bürgermeister Martin Funk sicherte zu, der Schulanmeldung erneut einen Umfragebogen beizulegen, bei dem noch einmal genau der Bedarf abgefragt werde. Auf Drängen einiger Gemeinderäte wurden auch Höchstsätze für die unterschiedlichen Betreuungsmodule vereinbart. Die Mindestteilnehmerzahl liegt immer bei fünf Kindern. Eine entsprechende Tabelle solle ebenfalls der Schulanmeldung und der Umfrage zugefügt werden. "Ich muss ja schließlich vor der Anmeldung wissen, ob ich mir die Betreuung überhaupt leisten kann", sagte Anja Bezler. "Falls nun ein paar Kinder weniger kommen als gedacht, zahlt die Gemeinde im ersten Jahr eben ein bisschen drauf. Dieses Risiko muss eine Kommune nun mal eingehen."