Bissingen. Rückwirkend zum 1. Januar 2020 hat die Gemeinde Bissingen ihren Haushalt auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen umgestellt, das sowohl die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesamten kommunalen Aktivität berücksichtigt. Für diesen Stichtag ist eine Eröffnungsbilanz notwendig, die Kämmerin Carolin Muckenfuß dem Gemeinderat präsentiert hat.
Demnach hat die Gemeinde ein Sachvermögen von fast 20 Millionen Euro, inklusive Grundstücken, Straßen, Kulturdenkmälern und Fahrzeugen. Hinzu komme ein Finanzvermögen von 5,34 Millionen Euro, wovon fast drei Millionen Euro liquide Mittel sind. Bei einer Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro und einem Basiskapital von 17,9 Millionen Euro beträgt die Eigenkapitalquote ordentliche 71,1 Prozent.
„Jahrzehnt der Transformation“
Dieses Polster ist auch notwendig. „Bis jetzt haben wir ein extrem sportliches Programm gestemmt. Wir wollen die Baustellen auch im kommenden Jahr abwickeln trotz Corona“, sagt Bürgermeister Marcel Musolf. Er sagt der Gemeinde ein „Jahrzehnt der Transformation“ voraus, mit Klimaschutz in allen Bereichen, Gewerbe, Wohnraum, Digitalisierung, Mobilität und auch dem Thema Ganztagsbetreuung in der Grundschule.
Der Haushaltsplan für 2022 kommt „nicht rosarot daher“, betont der Schultes, es gebe aber „Licht am Horizont“. Die Gewerbesteuereinnahmen werden auf 1,3 Millionen Euro geschätzt, rund 150 000 Euro unter dem Ansatz des Vorjahres, die Grundsteuer auf 600 000 Euro, der Anteil an der Einkommenssteuer auf 2,3 Millionen Euro. Zuschüsse erwartet er nach derzeitigem Stand nicht. Auf der Ausgabenseite stehen die Umstellung auf die LED-Beleuchtung, die Straßenerhaltung und das Personal. Auch muss wieder mehr Wohnraum für die Unterbringung von Obdachlosen und Bürgerkriegsflüchtlingen angemietet werden. Am Ende steht ein Fehlbetrag von etwa 600 000 Euro. Da sei die Novemberschätzung noch nicht drin und die sehe recht gut aus. Anfang Januar soll der neue Haushalt beschlossen werden. Thomas Zapp