Weilheim und Umgebung

Bodenstein hofft auf ein Wunder

Wahl Er gehört keiner Partei an und finanziert seinen Wahlkampf selbst: Fabian Bodenstein setzt auf Mut und christliche Werte.

Fabian Bodenstein will in den Landtag einziehen. Foto: Carsten Riedl
Fabian Bodenstein will in den Landtag einziehen. Foto: Carsten Riedl

Bissingen. Mehr Eigenverantwortung für die Bürgerinnen und Bürger auch in der Corona-Krise. Das wünscht sich der Bissinger Fabian Bodenstein, der als einziger fraktionsloser Kandidat im Wahlkreis für die Landtagswahl ins Rennen geht. „Es muss ein kleines Wunder geschehen, um in den Landtag zu kommen“, schätzt der 31-jährige Familienvater, der Vertriebsleiter bei einem Technikunternehmen ist, seine Chancen ohne Parteizugehörigkeit durchaus realistisch ein. Aber der bekennende Christ weiß auch, dass Wunder geschehen können.

Auch sieht er die Zeit gekommen, dem Parteiensystem das Engagement Einzelner, die von einer Sache überzeugt sind, gegenüberzustellen. „Da bewegt sich gerade unheimlich viel“, sagt der studierte Mechatroniker, der seit seiner Jugend in der Freikirche engagiert ist und sich nun erstmals politisch einbringen möchte. „Sich nur zu beklagen, das reicht einfach nicht“, sagt er. In der aktuell von Lockdowns geprägten Corona-Krise vermisst er eine Strategie mit einer längerfristigen Perspektive und die Beteiligung des Parlaments. Die öffentliche Debatte sei zu stark von Angst geprägt. „Aber ich schätze die Arbeit der Politiker, sie sind momentan nicht zu beneiden“, fügt er hinzu.

In der Wirtschaftspolitik will er mehr Förderung für innovative Unternehmen, weniger Regulierung und mehr Effizienz erreichen, und auch die Schuldenpolitik der Bundesregierung sieht er kritisch. „Wer soll das alles bezahlen bei 15 Millionen aktiven Steuerzahlern“, blickt er skeptisch in die Zukunft. Christliche Werte kommen ihm in der Gesellschaft ebenfalls zu kurz, der Schutz ungeborenen Lebens und ein ehrlicherer Umgang mit dem Tod stehen auf seinem Wertekanon ganz oben. „Das Leben ist tödlich, aber es lohnt sich“, sagt der junge Familienvater. Mit seinen Ansichten würde er vielleicht auch in der CDU oder FDP eine politische Heimat finden, stattdessen hat sich der gebürtige Thüringer aber bewusst für eine Einzelkandidatur entschieden und dafür die 150 notwendigen Unterstützerstimmen gesammelt.

Die Plakate und seine Homepage www.fabian-bodenstein.de hat er selbst finanziert, seine Frau und Freunde unterstützen ihn. „Ich stehe nur für meine Werte ein, muss mich nicht verbiegen. Das finden viele Leute gut“, sagt er. Frischen Wind will er in die Politik bringen. „Ich bin ein Neuling, aber ich sehe das als Stärke. Mutig voran und voller Hoffnung, das ist mein Motto.“ Thomas Zapp