Weilheim und Umgebung

Breitband: Im Holzmadener Netz geht jetzt die digitale Post ab

Infrastruktur Seit Monatsbeginn haben mehr als 280 Haushalte in der Urweltgemeinde schnelles Internet.

Schultes Florian Schepp drückt den Powerknopf, mit NetCom BW-Geschäftsführer Bernhard Palm (links), Julian Laube (Leonhard Weiss) und Miha Govejsek vom Planungsbüro RBS wave.

Holzmaden. Monate lang wurden in der Urweltgemeinde Gräben gebuddelt und Kabel verlegt, seit dem 31. Januar ist es so weit: Mehr als 280 Haushalte haben schnelles Internet, 170 davon fast zum Nulltarif, dank Bundes- und Landesmitteln. Bürgermeister Florian Schepp hat per symbolischen Knopfdruck das Breitbandnetz nun auch offiziell in Betrieb genommen. 

Netzbetreiber für die Urweltgemeinde ist die NetCom BW, deren Geschäftsführer Bernhard Palm ebenfalls zum symbolischen „Anschalten“ gekommen war. „Nachdem die Bürgerinnen und Bürger doch etwas länger als ursprünglich geplant warten mussten, macht es mich heute sehr glücklich, gemeinsam mit unseren Partnern das neue Breitbandnetz in Betrieb nehmen zu können“, freute sich Bürgermeister Schepp.

Begonnen hatte der Ausbau des Breitbandnetzes in Holzmaden mit der Anbindung der Gemeinde an das Kernnetz der NetCom BW sowie der Verlegung von Glasfaserleitungen bis zu den einzelnen Hausanschlüssen. Dafür waren umfangreiche Tiefbauarbeiten nötig, die Holzmaden selbst übernommen hat.

In den angeschlossenen Häusern geht nun die digitale Post ab: Statt mit den bisher üblichen Datenübertragungsraten, die meist weit unter 50 Mbit pro Sekunde lagen, können sich die Bürgerinnen und Bürger beim Surfen im Internet nun auf Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit pro Sekunde freuen. Die Entscheidung für die Netze BW hatte Holzmaden bereits 2018 getroffen, nachdem ein Abkommen mit der Telekom als Modellgemeinde nicht zustande kam. Die Netto-Baukosten für den Breitbandausbau in Holzmaden belaufen sich auf 1,9 Millionen Euro für den geförderten Ausbau der Bereiche mit langsamem Internet. Zehn Prozent musste die Gemeinde aufbringen, also 190 000 Euro. Für den Eigenausbau, etwa in die umfangreichen Straßenarbeiten, musste Holzmaden 500 000 Euro investieren. 

Insgesamt wurden fünf Kilometer Neubautrassen, elf Verteilerkästen und ein Hauptverteiler errichtet. Künftig könnte es noch mehrere Anschlüsse geben, denn viele Haushalte haben „Vorstreckungen“ machen lassen: Bei ihnen liegt der Anschluss an der Flurstücksgrenze. Thomas Zapp