Weilheim und Umgebung

Briefe, Flugblätter und Unterschriften

Bürgerinitiative kämpft für den Erhalt der Weilheimer Limburghalle

Am kommenden Sonntag, 10. Juli, können gut 8 000 Weilheimer beim Bürgerentscheid über den Bau einer neuen Kombihalle abstimmen.

Weilheim. Die Bürgerinitiative Limburghalle beschreibt in einer Pressemitteilung den Weg zu dem Bürgerentscheid aus ihrer Sicht. Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle habe bei seiner Wahl im Jahr 2009 eine Stadt übernommen, in der die meisten städtischen Einrichtungen und Strukturen vorhanden waren, betont die Bürgerinitiative. „Doch da waren auch ein altersschwaches, aber sehr beliebtes Freibad, eine dringend zu erneuernde Schulturnhalle, und es gab die Limburghalle mit der Gastronomie und einem Lehrschwimmbecken.“ Diese gehören nach Ansicht der Verwaltung nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt. Die Nebennutzungen, die dort drin sind, müssten auch nicht sein und könnten zum Teil umgelagert oder einfach geschlossen werden.

So sei wohl bei Bürgermeister Züfle im Verlauf von einigen Jahren bei der Untersuchung dieser vier Einrichtungen die Idee gereift: „Aus vier mach zwei.“ Anschließend seien in einem Flyer und in einer Bürgerversammlung am 9. Juni 2015 diese Möglichkeiten als „Alternativen zur Sanierung“ vorgestellt worden. Anstelle von Limburg- und Turnhalle soll eine Kombihalle und anstelle von Freibad und Lehrschwimmbecken ein Gartenhallenbad gebaut werden. Diese beiden Bauwerke sollen zwischen Lindach und Limburggrundschule auf beengtem und städtebaulich sensiblem Grund errichtet werden, mit Blick zu Peterskirche und Rathaus.

Sehr schnell und sehr zahlreich hätten sich nach der Bürgerversammlung Bürger zusammengefunden: „Man stellte sich die Frage, was kann getan werden, um den Abbruch von Freibad und Limburghalle zu verhindern?“ Die Initiatoren für das Freibad sammelten Unterschriften für den Erhalt. Am 14. September 2015 wurde ein Bürgerantrag mit rund 1 300 Unterschriften bei der Stadtverwaltung abgegeben. Nachdem 2 300 Unterschriften zusammen waren, sei die Idee entstanden, ein Bürgerbegehren für einen Bürgerentscheid zu beantragen. Bürgermeister Johannes Züfle wurde dies mitgeteilt und in der Gemeinderatssitzung am 8. Dezember 2015 mit großer Mehrheit beschlossen, das Freibad zu erhalten. „Die Freibadfreunde waren zufrieden.“

Zudem wurden in dieser Sitzung mit großer Mehrheit Grundsatzbeschlüsse zum „Strategischen Entwicklungskonzept 2025“ gefasst: Anstelle der Limburghalle und der Limburgschulturnhalle soll eine kombinierte Grundschulsport- und Festhalle in der Stadtmitte bei der Limburgschule gebaut werden, und das Areal der Limburghalle wird in ein Wohngebiet umgewandelt.

Diese Beschlüsse bedeuten, dass die Limburghalle abgebrochen werden soll. Nach der Sitzung wurden die Initiatoren für den Limburghallenerhalt aktiv. Briefe wurden geschrieben, Flugblätter verteilt und Unterschriften gesammelt. Die erforderlichen sieben Prozent für ein Bürgerbegehren waren schon nach drei Wochen erreicht. Am 4. März wurden die Unterschriften von der Bürgerinitiative an Bürgermeister Züfle mit dem Antrag auf einen Bürgerentscheid übergeben.

Die Stadtverwaltung habe die Unterschriftenlisten geprüft und den Antrag auf Bürgerentscheid von dem Rechtsanwalt Dr. Lipinski beurteilen lassen. Der Gutachter empfahl dem Gemeinderat, den Antrag auf einen Bürgerentscheid aus formalen Gründen abzulehnen. Nachdem jedoch eine so große Zahl von Weilheimer Bürgern ihren Willen zur Sanierung und zum Erhalt der Limburghalle bekundet hat, wurde vom Gemeinderat entschieden, einen Bürgerentscheid zuzulassen.

Dieser Bürgerentscheid wird am 10. Juli durchgeführt. Die Fragestellung auf dem Stimmzettel lautet allerdings: „Sind Sie für den Neubau einer Fest- und Turnhalle zwischen Lindach und Limburgschule?“ „Ja“ oder „Nein“? Die Bürgerinitiative Limburghalle habe sich damit zufriedengegeben, heißt es in der Pressemitteilung. Der Initiative wurde auch zugestanden, ihre Sicht der Dinge im Mitteilungsblatt zu veröffentlichen. Allerdings müssen die Beiträge für die Donnerstagsausgabe jeweils schon am Freitag der Vorwoche beim Rathaus eingereicht werden.

Mindestens 20 Prozent der wahlberechtigten Weilheimer Einwohner müssen zur Wahl gehen, und es müssen mindestens 1 616 Stimmen für eine Seite abgegeben werden, gleichzeitig muss auch die andere Seite überstimmt sein.pm