Von einer „groß angelegten Infrastrukturmaßnahme“ spricht Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf mit Blick auf die Sanierungs- und Tiefbauarbeiten in der Randecker-Maar-Straße und In den Grundwiesen im Teilort Ochsenwang. Auch Ingenieur Siegbert Spies vom Dettinger Büro „infra-teck“ nannte das Vorhaben in der jüngsten Gemeinderatssitzung „eine große Nummer“.
Begonnen wird im kommenden Jahr mit der Randecker-Maar-Straße. Dort gibt es laut Siegbert Spies „ein Potpourri an Straßenbefestigungen und Pseudo-Gehwege, die anfangen und wieder aufhören“. Insgesamt ist die Straße in einem maroden Zustand. Zusammen mit dem Straßenbaulastträger, also dem Landkreis, und der Gemeinde Bissingen habe man einen Konsens bezüglich des Ausbaus gefunden, den Spies den Räten im Rahmen des Vorentwurfs vorstellte. Demnach soll die Straße von Grund auf saniert werden, wobei kein Gehwegausbau erfolgt. Auch die Wasserleitung wird vollständig erneuert, inklusive der Hausanschlüsse, denn „wir haben hier immer wieder Probleme mit Rohrbrüchen“. Außerdem wird die Straßenbeleuchtung modernisiert, und es sollen an unterschiedlichen Stellen Bäume gepflanzt werden. Der „unechte Gehweg“ soll aufgelöst werden, weshalb die Straße an dieser Stelle wohl leicht verschoben werden muss.
Ein wichtiges Anliegen sei dem Landkreis und der Gemeinde eine Geschwindigkeitsreduzierung am östlichen Ortseingang in der Randecker-Maar-Straße. Diese sei dort am besten durch eine Baumpflanzung und somit durch eine Verengung der Fahrbahn zu erreichen. Damit habe das Straßenbauamt andernorts gute Erfahrungen gemacht.
Ein weiteres Thema sind Restflächen, die entstehen, weil „wir großzügige Abstände zwischen dem Straßenrand und den Grundstücken haben“, erklärte der Ingenieur. Es sei vorgesehen, diese Flächen, die in die Grundstücke hineinragen, nicht zu privatisieren und zu verkaufen; „die Leute können sie weiterhin nutzen, aber sie bleiben im Eigentum des Landkreises“, denn es handle sich um Reserveflächen für Leitungsbauarbeiten und künftige Entwicklungen. Damit jedoch hatten mehrere Gemeinderäte ihre Probleme. „Wir sind im Vorentwurf. Die Dinge können sich noch entwickeln“, betonte Musolf und sagte zu, diese Thematik nochmals mit dem Landkreis zu klären.
Was die Grundwiesen anbelangt, sind Kanalbauarbeiten und Maßnahmen an der Wasserleitung einschließlich der Hausanschlüsse erforderlich. Vorgesehen sind diese Arbeiten in den Jahren 2020 und 2021. Der alte Kanal sei zu klein dimensioniert und verlaufe teilweise durch Privatgrundstücke, sagte Spies: „Wir wollen den gesamten Leitungsverlauf ordnen, um saubere Verhältnisse zu haben.“ Auch In den Grundwiesen sei es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Rohrbrüchen gekommen. „Es ist Dringlichkeit geboten, denn wir haben Lochfraß in den Leitungen durch den lehmigen Boden.“
Im Zuge dieser Vorhaben sowohl in der Randecker-Maar-Straße als auch In den Grundwiesen hat die Gemeinde mit der Telekom Kontakt aufgenommen, um abzuklären, ob sie Lehrrohre auf ihre Kosten verlegen lässt. Dies hieße zwar noch lange nicht, dass „morgen ein Glasfaseranschluss kommt“, sagte Musolf. Aber immerhin wären dann die Voraussetzungen geschaffen. Ob die Telekom Geld investiert oder ob stattdessen die Gemeinde einspringen muss, sei offen. „Wir müssen abwarten, was da herauskommt.“