Holzmaden. Für Museen und Kultureinrichtungen sind die Zeiten besonders hart: Die Einnahmen belaufen sich seit Monaten auf null, Kosten für Strom, Heizung, Miete und Mitarbeiter laufen weiter. Das Urweltmuseum Hauff in Holzmaden hat sich daher entschieden, seine Verluste auf einem unkonventionellen Wege aufzufangen: Seit Dienstag läuft eine Kampagne auf der Spendenplattform „Gofundme“. Titel: „Das Urweltmuseum Hauff braucht dringend Unterstützung.“
„Wir sind seit mehr als sechs Monaten ohne Einnahmen und unsere Reserven gehen zur Neige“, sagt Bernhard Hauff. „Wir wollen vermeiden, langjährige Mitarbeiter zu entlassen“, sagt sein Vater und Museumsleiter Rolf Hauff. Aktuell sind zwei Mitarbeiter in der Werkstatt und zwei Mitarbeiter im Museum fest angestellt. „Aber auch die freien Mitarbeiter brechen weg“, sagt Rolf Hauff. Er selbst ist mit den aktuellen Möglichkeiten des Internets nicht mehr so vertraut, es war die Idee seines Sohnes, diesen ungewöhnlichen Weg zu gehen, um Mittel zu generieren.
Der Liquiditätsengpass ist derzeit das Hauptproblem für das seit sechs Monaten geschlosssene Museum, das 1937 gegründet wurde und nunmehr in dritter Generation geführt wird. Generationen von Schulklassen aus der Region haben es besucht, wann sie wiederkommen können, ist nach wie vor unklar. Die Hilfen des Staates reichen nur kurzfristig und sind mit viel Verwaltungsaufwand verbunden. „Die Novemberhilfen müssen wir später noch versteuern, und für die zweiten Hilfen brauchen Sie einen Steuerberater, der kostet ja auch wieder“, sagt Bernhard Hauff.
Umso mehr freut ihn nun, dass bereits an einem Tag mehr als 2000 Euro gespendet wurden. „Es tut gut zu sehen, welche Resonanz unsere Aktion hat“, sagt er. „Wir bekommen unheimlich viel positive Resonanz, das ist eine tolle Erfahrung.“ Das Spendenziel liegt bei 20 000 Euro und hat vorläufig kein Zeitlimit. Thomas Zapp
Wer helfen will, kann dies online tun und eine Spende in beliebiger Höhe eingeben auf: https://de.gf.me/v/c/gfm/das-urweltmuseum-hauff-braucht-euch