Weilheim und Umgebung

Der Mörder kommt mit Blumendraht

Lesung Der Journalist und Schriftsteller Manfred Bomm hat in Geislingen seinen neuen Krimi „Blumenrausch“ vorgestellt. Darin muss Kult-Kommissar August Häberle den Mord an einer Frau aufklären. Von Brigitte Scheiffele

Schwäbischer Humor zieht: Manfred Bomm erheitert mit seinen Lesungen das Publikum. Foto: Patricia Moser
Schwäbischer Humor zieht: Manfred Bomm erheitert mit seinen Lesungen das Publikum. Foto: Patricia Moser

Auch der Merklinger Teilort Widderstall soll mal Platz in der deutschen Kriminalliteratur finden“, sagt Manfred Bomm. Aber was hat die raue Alb mit dem klimatisch besseren Heilbronn zu tun? Der Journalist und Krimiautor Manfred Bomm spannt in seinem neuen Werk „Blumenrausch“ einen großen Bogen von einer Geislinger Blumenhandlung zum Merklinger „Bombenwald“, lässt auch die Münsterstadt Ulm nicht aus und lenkt das Steuer dann direkt in Richtung Gartenschaustadt Heilbronn.

Deswegen ist der 570-Seiten-Schmöker ein „BUGA-Krimi“, in dem es sich „um keine schreckliche Geschichte mit Mord- und Totschlag“ handele, „denn Blumen kann man doch nicht ermorden“, so der Autor in seiner Lesung. Trotzdem muss eine Leiche her, und die findet Bomm in seinem 19. Fall im Alt-Neckar in Heilbronn, ein Dreivierteljahr vor Eröffnung der Bundesgartenschau. Die Leiche einer Frau, die als Biophysikerin an der Gestaltung dieses Großprojekts beteiligt war, scheint mit einem Blumendraht umgebracht worden zu sein. Wissenschaftlich arbeitete sie in Ulm, wo sie zur Erforschung des Klimawandels einen Mini-Satelliten entwickelte, den der Künzelsauer Astronaut Alexander Gerst zur Raumstation ISS mitnehmen soll. Das aber wollte ein dubioser Amerikaner verhindern, und dann geschieht der Mord auch noch am Tag des Raketenstarts.

Kult-Kommissar August Häberle und sein Assistent Mike Link­ohr nehmen nun im Vorfeld der „BUGA“ die Sonderermittlungen auf. Bomm, der in Geislingen den zweiten Lesungsabend aus seinem brandneuen Buch veranstaltete, bekundet gleich vorweg: „Wer wissen will, wer der Mörder ist, darf gleich wieder gehen.“ Sein „Gong“ zum Beginn der Veranstaltung ist das Martinshorn, und dann plaudert er zwei Stunden stehend auf dem kleinen Keller-Bühnenplatz und begeistert ein offensichtlich treues Publikum. Der urschwäbische Unterhalter zeigt sich locker-authentisch.

Auch in Dettingen und Weilheim

Was seine Leser kennen und schätzen, sind die ortsnahen Verknüpfungen zu realen Ereignissen der Region. Amüsiert zeigt sich das Publikum von Bomms lockerem Nebenher-Geplaudere, wenn er sich zum Beispiel über Gender auslässt, den Duden, der auch „Dudin“ heißen könnte, oder die Stadt Mannheim, die in Menschheim umgetauft werden müsse. Fazit: Eine durch und durch heitere Veranstaltung.

Weitere Lesetermine des 68-jährigen Autors aus Eybach in Geislingen sind unter anderem am Donnerstag, 28. Februar, im „one.buchcafe“ in der Schulstraße 5 in Dettingen sowie am Donnerstag, 21. März, in der Weilheimer Stadtbücherei. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es auch online auf www. bomm-online.eu.