Weilheim und Umgebung
Der MSSGV wandert im Altvatergebirge

Kirchheim. Alle zwei Jahre fährt eine Gruppe des Mährisch-Schlesischen Sudetengebirgsvereins (MSSGV) für eine Woche zum Wandern ins Altvatergebirge in der Tschechischen Republik. Dort war der Kirchheimer Verein 1881 gegründet worden. Coronabedingt stand die Fahrt dieses Jahr auf der Kippe. Seit März waren fast alle Wanderungen abgesagt worden, auch zwei der drei vereinseigenen Wanderheime sind derzeit geschlossen. Weil das Infektionsrisiko Mitte September im Altvaterland sehr gering war, reisten 25 MSSGV-Mitglieder nach Freiwaldau, dem heutigen Jesenik. In der Pension war die Gruppe 2020 die erste und zugleich die letzte Reisegruppe aus Deutschland. Das Wetter meinte es gut mit den Teilnehmern. Jeden Tag konnten sie sich entweder für eine Wanderung oder ein Besichtigungsprogramm entscheiden. Am zweiten Tag gönnte man dem Busfahrer eine Pause. Mit dem Schienenersatzverkehr ging es nach Ramsau und von dort mit dem Sessellift auf die Hochschar, wo sich mit dem Georgs- schutzhaus ein ehemaliges Wanderheim des MSSGV befindet. Von dort wanderte eine Gruppe zurück nach Freiwaldau, die andere ging auf dem Bergkamm zum Kepernik, einer Steinformation, von der man einen herrlichen Ausblick hat. Erklommen wurde auch der mit 1492 Metern höchste Gipfel des Altvatergebirges. Ziele waren unter anderem Bad Karlsbrunn und die Barockstadt Olmütz. Weitere Höhepunkte der einwöchigen Fahrt waren die Wanderungen zu den Reschener Wasserfällen und auf die Heidelkoppe an der polnisch-tschechischen Grenze. Dort hatten sich vor der Revolution 1989 die polnischen und tschechischen Revolutionäre, unter anderem Vaclav Havel und Lech Walesa konspirativ getroffen. gb