Weilheim und Umgebung

Der „Stift“ redet über den Vogt

Landfrauen In Neidlingen liegt ein anregendes Programm fürs laufende Jahr vor, das vom Vortrag bis zur Ausstellung reicht.

Das Schmücken der Osterbrunnen ist auch Sache der Landfrauen. Symbolbild: Jacques

Neidlingen. Orte, die Erinnerungen, Erfahrungen und Geschichte wach und lebendig halten, brauchen Menschen allemal. So verabschiedeten sich die Landfrauen im alten Jahr 2017 von ihrem Bildungsprogramm mit Geschichte pur und zwar mit dem „Leben und Wirken des Konrad Widerholt um Neidlingen“. Mit Werner Frasch, gebürtiger Hepsisauer, war nicht nur einen exzellenter Heimatforscher und Kenner als Referent gekommen, seine unbestrittene rhetorische Qualität hat Aufmerksamkeit bei der großen Zahl der Anwesenden im Sitzungssaal des Rathauses geweckt.

Gelebte Verbundenheit

Einst saß Werner Frasch dort als „Stift“ eine Etage tiefer und lernte unter Bürgermeister a. D. Ulrich Rieker drei Jahre lang das Verwaltungswesen kennen. Bis heute wird die Verbundenheit gelebt, und der ehemalige Chef würdigte durch seine Anwesenheit die „Chef-Stift-Bindung“. Im Impulsreferat wurde spürbar, wie intensiv es Frasch gelingt, das Wirken des einstigen „Herrn von und zu Neidlingen Konrad Widerholt“ darzustellen. Zusätzlich punkten konnte er mit Heimatverbundenheit. In zwei großformatigen Porträts stand Widerholt im Raum, und Frasch stellte Kristallisationspunkte dieses bewegten Lebens heraus, immer Bezug nehmend auf die Vogtei Neidlingen. Natürlich gab und gibt es Wissen um den Vogt im Reußensteinort. Da ist die Konrad-­Widerholt-Straße, die Konrad-Widerholt-Mühle, doch war dieses Referat dazu angetan, das vor Ort zu schützen, was kein Geschichtsbuch ersetzen kann, damit das Beschäftigen mit der Vergangenheit hilft, aktuelle Probleme leichter zu verstehen. - Ein gelungener Abschluss des Landfrauen-Jahres.

Weichen stellen für morgen

Ein entdeckendes, erlebnisreiches, kommunikatives Weiterbildungsprogramm liegt für 2018 vor. Landfrauen bringen weiterhin ihr Staunen, ihre Offenheit, auch ihre Fragen und ihre Begeisterungsfähigkeit in einem guten Miteinander ein. Um das Gelingen muss einem nicht bange sein. Das Leitthema des Verbandes von 2015 bis 2018 heißt „Weichen stellen für morgen“, das neue Jahresthema 2018 „Miteinander - Vielfalt als Chance“. Miteinander Neues erfahren Interessierte in schöner Regelmäßigkeit das ganze Jahr über. Zum Angebot gehören Kochabende, Zusammenkünfte zu speziellen Themen, Vorträge, Besuche von Kunstausstellungen, medizinische Informationen und mehr, etwa präventive Gymnastik mit Elsbeth Linsenmayer. Natürlich steht auch Traditionelles auf dem Programm wie etwa Girlandenbinden für die Dorfbrunnen zur Osterzeit Ende März.rr