Weilheim und Umgebung

Die alte Schule mausert sich zum Marktplatz

Handel Der Gutenberger Biosphären- und Frühlingsmarkt am 12. Mai bietet Verkäufern mit einem erweiterten Konzept eine attraktive Plattform. Von Anke Kirsammer

Biosphärenmarkt Gutenberg
Biosphärenmarkt Gutenberg

Schmuck, Kunsthandwerk, Haushaltswaren, Produkte von Schafen und Zebu-Rindern und vieles mehr bietet der achte Gutenberger Biosphärenmarkt. Er geht am Samstag, 12. Mai, von 8 bis 14 Uhr rund um die Kirche in der Ortsmitte über die Bühne. 28 Verkäufer haben ihr Kommen zugesagt. Geht es nach Heike Gössel von der Ortschaftsverwaltung, dürften es ruhig noch ein paar mehr sein.

Die Organisatoren machen aus der Not eine Tugend: Weil die örtliche Schule des 700-Seelen- Dorfs seit September geschlossen ist, können die Händler ihre Waren nun erstmals auch vor Wind und Wetter geschützt präsentieren. Im Handarbeitsraum im Erdgeschoss, wo die Kinder früher genäht und gehäkelt haben, bietet die Konditormeisterin Beate Bientzle aus Unterlenningen beispielsweise Pralinen aus ihrer eigenen Werkstatt an. „Für Händler, deren Ware verderblich ist, oder die keinen eigenen Stand haben, ist das Schulhaus optimal“, sagt Heike Gössel. Neben handgefärbter Wolle, Edelsteinschmuck, Betondeko und Porträtfotografie gibt es in den Klassenzimmern von damals noch einiges an Luft für weitere Anbieter.

Ob drinnen oder draußen: Auch Leute, die beispielsweise Kunsthandwerk oder Basteleien anfertigen, können den Biosphärenmarkt als Plattform nutzen. Heike Gössel denkt außerdem an Gewerbebetriebe aller Art und an Schüler, die durch den Verkauf von Selbst­gemachtem die Klassenkasse aufbessern wollen. Produzenten aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb sind genauso willkommen wie Händler, die ihre Stände üblicherweise auf Krämermärkten aufstellen.

Beim Stöbern auf dem Dachboden des 176 Jahre alten Schulhauses sind Heike Gössel allerlei Habseligkeiten aus vergangenen Zeiten in die Hände gefallen. Manches davon möchte sie am 12. Mai im Rahmen eines Flohmarkts zugunsten des örtlichen Kindergartens verkaufen. Zum Gelingen des Biosphärenmarkts tragen auch ein örtlicher Metzger und die Vereine bei: aufgetischt werden Spezialitäten wie Lammgyros, Spanferkel und Maultaschen. Der Musikverein Gutenberg bietet Kaffee und Kuchen an, der Turnverein sorgt für leckere Getränke, die Freiwillige Feuerwehr heizt bereits am Freitag den Ofen im Backhaus an, um Holzofenbrot zu verkaufen, und der Obst- und Gartenbauverein organisiert hinter dem Schulhaus eine Pflanzenbörse.

Eingebettet ist der Gutenberger Biosphärenmarkt in die Biosphärenwoche, während der in der gesamten Region zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. „Wir haben dieses Jahr darauf geachtet, dass sich der Termin nicht mit dem Käsemarkt in Weilheim überschneidet“, so Heike Gössel.

Eine Veranstaltung des Verkehrsvereins Teck-Neuffen im Rahmen der Reihe „Faszination Wasser“ wurde hingegen bewusst auf den Termin des Biosphärenmarkts gelegt: Unter der Überschrift „Wie eine Höhle entsteht“ können Interessierte an einer Tour teilnehmen, die um 9 Uhr am Wanderparkplatz Schopflocher Moor am Albengel startet. Beginnend an der Wasserquelle der Gutenberger Höhlen verfolgen die Teilnehmer den Weg des Wassers, wie es vor Jahrtausenden seinen Lauf entlang des Albtraufs ins Tal genommen hat. In Gutenberg können sich die Wanderer auf dem Markt dann bei regionalen Leckereien stärken, bevor sie mit dem Bus die Rückfahrt antreten.

Wer sich für diese Wandertour anmelden möchte beziehungsweise mit einem Stand am Biosphärenmarkt teilnehmen will, kann sich unter der Telefonnummer 0 70 26 / 6 09 45 melden oder sich per E-Mail an ov.gutenberg@lenningen.de an die Gutenberger Ortschaftsverwaltung wenden.

Foto: pr
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Knapp 30 Verkäufer werden am Samstag, 12. Mai, in Gutenberg ausstellen. Zum ersten Mal ist das auch wettergeschützt in der kürzl
Knapp 30 Verkäufer werden am Samstag, 12. Mai, in Gutenberg ausstellen. Zum ersten Mal ist das auch wettergeschützt in der kürzlich geschlossenen Schule möglich.Foto: Andreas Kaier