Weilheim und Umgebung
Die Ente à l‘Orange soll sein Meisterwerk werden

Dass er mal ein Stammtisch-Typ werden könnte, hätte sich Bernhard Heitz früher nie vorstellen können. „Und schon gar nicht, dass ich den Stammtisch vermisse, wenn er nicht stattfindet.“ Genau das erlebt Hepsisaus Ortsvorsteher aber im Moment. In Corona-Zeiten fehlen ihm die Begegnungen und Gespräche. Aber nicht nur das. „Meist trifft man sich ja in einer Wirtschaft und isst dort. Das fällt auch weg“, so Heitz. Die Folge: Er kocht jetzt viel mehr selbst. „Allerdings kann ich das nicht richtig gut“, gesteht der Wahl-Hepsisauer, der vor seinem Umzug in den Weilheimer Teilort in Los Angeles gelebt hat. „Ich probiere aus, übe - und erlebe auch mal Pleiten, Pech und Pannen.“ Im Internet sucht er nach Rezepten und neuen Herausforderungen am Herd. „Mein Meisterstück soll am Wochenende Ente à l‘Orange werden“, verrät er und fügt hinzu: „Wenn meine Mutter das wüsste, würde sie lachen.“ Nach ausgedehnten Spaziergängen mit seinen beiden Hunden nimmt sich Bernhard Heitz regelmäßig Bücher zur Hand. Besonders spannend fand er „Indien Superpower: Aufstieg einer Wirtschaftsmacht“ von Michael Braun Alexander. „Ich habe aus meiner Zeit als Pilot immer noch Kontakt zu einem indischen Unternehmer - und bin fasziniert, wie sehr sich seine Erzählungen mit dem Buch decken.“ Auch in seinem Job als Ortsvorsteher, den er seit gut einem Jahr ausübt, läuft in Pandemie-Zeiten einiges anders. „Zum Beispiel findet die Bürgersprechstunde ohne Sekretärin statt“, berichtet Bernhard Heitz und fügt hinzu: „Da merkt man erst mal, was fehlt, wenn niemand da ist, der mit einem Griff in die Schublade alles findet.“ Aber auch darin sieht er die guten Seiten: „Jetzt muss ich eben alleine zurechtkommen und mich freischwimmen.“ Bianca Lütz-Holoch