Weilheim und Umgebung

Die Obstbäume blühen termingerecht

Stadtmarketing Der Weilheimer Kirschblütentag lockte bei schönem Frühlingswetter zahlreiche Gäste an. Ein Shuttle-Service chauffierte sie ins Städtle. Von Anja Heinig

Das Wetter war wie bestellt, der durch den Sahara-Sand leicht getrübte Himmel kam den Ausstellern rund um den Marktplatz ganz gelegen, denn so war es nicht zu heiß. Die Leute strömten bereits in den frühen Morgenstunden ins Städtle, der Marktplatz glich einem Wimmelbild: Wanderer, Familien, Mountainbiker, Nordic-Walker, Jogger oder eben Leute, die das Wetter genießen wollten. Auffällig war, dass zwar viele Weilheimer den Tag nutzten, aber auch zahlreiche „Fremde“ kamen, etwa aus München, dem Saarland, Ulm, Stuttgart oder aus dem nahen Umfeld.

Den Eindruck bestätigte auch Bernhard Heilemann, der ortsbekannte Fahrradexperte, der mit seinen E-Bikes auch einen Stand hatte. „Das Ziel des Weilheimer Kirschblütentags ist es, die Leute, die sonst nur auf die Alb gehen, abzufangen und ihnen zu zeigen, wie schön es hier bei uns ist“, sagte er. Bei ihm hatten zwei Münchner lange im Vorfeld E-Bikes reserviert, um an der E-Bike Tour „Weilheimer Höhenweg“ teilzunehmen. Aufmerksam wurden die Münchner bei eine Messe darauf, an der der Geschäftsmann teilnahm und ordentlich Werbung gemacht hatte. Gestern haben nicht nur die Münchner einen traumhaften Tag erwischt, um mit den Rädern durch blühende Streuobstwiesen zu fahren.

Auch für die Wanderer war allerhand geboten. So gab es verschiedene Touren, die allesamt am Marktplatz starteten. Jeder fand seine Tour dank der Schilder des Marketingvereins, der den Kirschblütentag organisiert hat. Auch die Genießer kamen auf ihre Kosten. Ein großer Renner war die Pferdekutsche, die ständig am Marktplatz startete. Die Fahrt dauerte rund 20 Minuten. Bei den Wanderungen fiel die Auswahl schwer. Zipfelbach, Panoramaweg und die Limburg lockten. Neu im Angebot war die „Wildpflanzenführung in den Streuobstwiesen“.

Besonders gefragt war das Team um Jochen Kübler, das vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung kam, und eine Geocaching-Tour anbot. Schnell standen die ersten Familien am Stand und informierten sich, was sich dahinter verbirgt. „Geocaching ist eine Art elektronische Schnitzeljagd. Mit einem GPS-Empfänger müssen in der Stadt verschiedene Stationen angelaufen und die dort hinterlegten Fragen beantwortet werden“, erklärte Jochen Kübler und fügte hinzu: „Wir wollen den Menschen einen kleinen Einblick in ein abwechslungsreiches und spannendes Hobby geben: Ich habe Technik, Natur und natürlich auch Erfolg, wenn ich den Schatz finde.“ Ganz nebenbei lernt man oftmals noch interessante Dinge. Das Hobby wird von vielen Menschen weltweit ausgeübt, und so war es nicht verwunderlich, dass viele Familien dieses kostenlose Angebot nutzten.

Waren die Eltern noch erstaunt, was Jochen Kübler und sein Team vorstellte, stürmte der Nachwuchs bereits mit dem GPS-Gerät los. Die Eltern waren nur noch als Assistenten nützlich, um die Antworten aufzuschreiben. Auch hier mussten sie sich beeilen, denn kaum war die Antwort an einer Station gefunden, schon sprangen die Kinder weiter.

Ein weiterer beliebter Programmpunkt waren die verschiedenen Führungen. Man konnte wählen zwischen Stadt - oder Kirchenführung. Staunend sammelten sich die geschichtlich interessierten an den jeweiligen Treffpunkten. Ging man eine Weile bei Hans Klöhn, der alles über die Weilheimer Peterskirche wusste mit, hatte man förmlich das Gefühl, eine Zeitreise zu unternehmen. Viele frischten ihr Wissen auf. So ähnlich ging es den Teilnehmern der Stadtführungen. Wie viel Elend, Freude, aber auch wie viele Menschen hier gelebt haben, das erstaunte eine Frau aus Bad Boll, als sie vor dem Bürgerhaus stand.