Weilheim und Umgebung

Duft lockt Feinschmecker an

Genuss Der siebte Käsemarkt lockte zahlreiche Besucher nach Weilheim. Hier gab es alles von A wie Albzarella bis Z wie Ziegenkäse. Von Sabine Ackermann

Die Auswahl auf dem Käsemarkt ist groß, da fällt die Entscheidung schwer.Foto: Sabine Ackermann
Die Auswahl auf dem Käsemarkt ist groß, da fällt die Entscheidung schwer. Foto: Sabine Ackermann

Der Käse ist gegessen - jeder kennt diesen Spruch. Eine völlig andere Bedeutung bekommt er auf dem Weilheimer Käsemarkt, denn da ist ausdrücklich essen, probieren und schnabulieren erwünscht. Wer braucht schon Marmelade oder Schokocreme, wenn man den Tag mit einem deftig-kräftigen Raclette-Käse-Landbrot starten kann? Anscheinend kaum jemand. Die Schlange vor dem Stand des Hofes Ziegelhütte Ochsenwang oder vor dem Stand des Bad Boller Sonnenhofs spricht Bände. Hier wird nämlich ein köstlich duftendes Frühstück zubereitet. Emily Bürkmayer, Käserin im Bad Boller Sonnenhof, findet den Markt „wunderbar“ und sieht diesen als „gute Plattform“. Gerne erklärt sie den Besuchern den Unterschied zwischen Ra­clette-Käse und Parmesan, grobem und feinem Bruchkorn. Der eine weich, der andere hart, das liege an der Reife sowie der Herstellung, dem sogenannten „Bruchwaschen“. „Gaumenschmaus mit Lerneffekt“, stellt eine Besucherin aus Eislingen fest.

Am Nachbarstand macht sich Nicole Fernow-Preissner von der Biodynamischen Landwirtschaft und Ziegenhofkäserei Hepperle-Hof aus Kirchheim für die verschmähten Milchlieferanten - die Ziegen - stark. „Das schmeckt überhaupt nicht bockelig“, versichert die Käse-Sommelière und bot Schnittchen oder Erdbeer-Spargel-Salat mit Ziegenfrischkäse an.

Auch Käserin Anja Bock und Hofladenfachkraft Gabi Schmid vom Waldeckhof Göppingen-Jebenhausen rücken ihre „Schäflein“ ins rechte Licht. Beide wissen, Käse und andere Produkte aus Schafsmilch mag nicht jeder.

Doch ganz nach dem Motto „Jedem Tierchen sein Pläsierchen“, bietet der Markt auch genügend Spezialitäten aus Kuhmilch. Brigitte Raff schätzt die Vielfalt des Marktes und deckt sich im Hoflädle Gölz aus Nabern mit knusprigem Gebäck ein. Inhaberin Marion Gölz erklärt, dass der Teck-Käse nicht Bergkäse, sondern nur „nach Bergkäse-Art“ genannt werden darf, denn: „Bergkäse darf nur aus der Milch von Kühen stammen, die mindestens 800 Meter hoch auf der Weide grasen. Nabern liegt nur 300 Meter hoch“, sagt sie.

Nicht minder gut gelaunt ist „Geschmacksgestalterin“ Nina. Die Elfjährige von der Limburg-Förderschule verkauft mit ihrem Klassenkameraden Marcel selbst kreierte Senfsorten zugunsten ihrer Klassenkasse. „Das macht voll Spaß“, beteuern die beiden Schüler.