Weilheim und Umgebung

Ein Instrument ohne Grenzen

Konzert Der Eufonium-Virtuose Peter Alber und Luboš Ihring an den Tasteninstrumenten gestalten einen abwechslungsreichen Abend in der Peterskirche. Von Juliane Kästner

Dramatisch laut und romantisch leise: Das Eufonium bietet fast unerschöpfliche Möglichkeiten in Farbe und Lautstärke. Peter Albe
Dramatisch laut und romantisch leise: Das Eufonium bietet fast unerschöpfliche Möglichkeiten in Farbe und Lautstärke. Peter Alber stellte die Virtuosität des Instruments beim Konzert in Weilheim eindrucksvoll unter Beweis. An der Orgel begleitete ihn Luboš Ihring.Foto: Markus Brändli

Virtuos und melancholisch, dramatisch laut und romantisch leise, mit unerschöpflichen Möglichkeiten in der Farbe und Lautstärke - ein Eufonium ist ein Blasinstrument ohne Grenzen. Dies konnte der Eufonium-Virtuose und Komponist Peter Alber bei seinem Auftritt in der Weilheimer Peterskirche eindrucksvoll unter Beweis stellen. Der weiche Klang des selten zu hörenden Instruments erfüllte gleich im ersten Stück eindrucksvoll den schönen Kirchenraum.

Im Rahmen der Konzertreihe „Musik an der Peterskirche 2018“ gaben sich Peter Alber und Kantor Luboš Ihring an den Tasteninstrumenten in Weilheim die Ehre. „Garniert“ wurde das sommerliche Konzert mit verschiedenen Gedichten, unter anderem von Hölderlin, Mörike, Hesse und Goethe, vorgetragen von Wolfgang Robel, der die Zuhörer mit Charme und Humor durch die sehr abwechslungsreiche „Menükarte“ des Konzerts führte.

Von Johann Sebastian Bach erklang das bekannte Air aus der Suite Nummer 3 in D-Dur. Ursprünglich für Streicher komponiert, überrascht das Stück besonders in dieser ungewöhnlichen Besetzung durch die sommerliche Leichtigkeit und Kantabilität.

Begleitet von der großen Orgel spielte Peter Alber eine Sonate von Benedetto Marcello, wobei er insbesondere in den schnellen Sätzen seine große Virtuosität zeigen konnte.

Es folgten eine sehr frische und lebendige Improvisation über „Geh aus mein Herz und suche Freud“ sowie zwei eher melancholische Gedichte von Eichendorff und Brentano. Das Stück von Georg Philipp Telemann, welches zwischendurch erklang, wirkte dabei in seiner Lebhaftigkeit fast wie ein kleiner Bruch.

Zeitgenössischere Klänge ertönten bei einem Stück des Komponisten Alexander Grigorjewitsch Arutjunjan - zu Beginn verhalten, dramatisch, steigerte sich das Spiel des Solisten bis zur vollen Klangfülle seines Instruments. Den Abschluss bildete ein klassisches Bläserstück aus dem Trompetenkonzert Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel, das in seiner Frische an einen Jägerchor erinnerte.

Das begeisterte Publikum bekam als Dessert noch ein Stück von Josh Groban „You raise me up“ serviert, welches nach anfänglich sehr sanften Klängen einen hymnischen Höhepunkt des Konzertes bildete. Insgesamt war es ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Abend mit Musik und Lyrik aus fast vier Jahrhunderten, mit dem die beiden Instrumentalisten und der Sprecher die Konzertreihe bereichert haben.