Vertreterversammlung der VR Bank Hohenneuffen-Teck – Fünf Prozent Dividende
„Ernten die ersten Früchte der Fusion“

„Das erste gemeinsame ­Geschäftsjahr zeigt: Die Fusion war bisher ein voller Erfolg“, sagte der stellvertretende ­Vorstandssprecher der VR Bank Hohenneuffen-Teck, Hans Roth, bei der ersten Vertreter­versammlung.

Frickenhausen. Trotz fusionsbedingter Belastungen habe die Bank ein „richtig gutes Gesamtergebnis“ erzielt, sagte auch Vorstandssprecher Bruno Foldenauer: „Wir ernten bereits die ersten Früchte des Zusammenschlusses.“ Vor allem das Kreditgeschäft sei sehr erfolgreich gelaufen. Weit über 800 Kreditanträge mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro habe man bearbeitet. Der bilanzielle Zuwachs betrug 28 Millionen Euro auf 416  Millionen Euro, ein Plus von über sieben Prozent.

Bei den Einlagen hingegen gab es einen Rückgang um neun Millionen auf 545 Millionen Euro. „Kein Wunder bei der momentanen extremen Niedrigzinsphase“, so Foldenauer. Dafür habe man das außerbilanzielle Anlagevolumen mit Bausparverträgen, Versicherungen und Wertpapieranlagen um 20 Millionen auf 368 Millionen Euro weiter ausbauen können. Das betreute Kundenvolumen betrug am Jahresende 1,402 Milliarden Euro, 49 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.

Die Haupteinnahmequelle Zinsüberschuss habe man vor allem wegen der starken Ausweitung des Kreditgeschäfts nochmals steigern können, um 275 000 Euro auf 17,6 Millionen Euro. Auch der Provisionsüberschuss habe sich um 250 000 Euro verbessert, auf 4,3 Millionen Euro. Sehr gefragt seien Immobilien gewesen. Insgesamt seien vergangenes Jahr 31 Objekte mit einem Umsatzvolumen von 6,4 Millionen Euro vermittelt worden. Dieser Trend habe sich 2015 weiter beschleunigt.

Die VR Bank Hohenneuffen-Teck verfügt über ein Eigenkapital von 58,7 Millionen Euro, das entspricht 8,6 Prozent der Bilanzsumme.

Die Verwaltungskosten hätten sich mit einem Plus von 1,5 Prozent moderat entwickelt, trotz fusionsbedingter Mehraufwendungen und Investitionen in die Modernisierung der Geschäftsstellen in Beuren, Owen und Weilheim. Die VR Bank Hohenneuffen-Teck hat 165 Mitarbeiter.

So konnte unter dem Strich ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,961 Millionen Euro ausgewiesen werden. Davon wird an die über 22 300 Mitglieder eine Dividende von fünf Prozent auf die Geschäftsanteile ausgeschüttet. Die Versammlung – 163 von 318 Vertretern waren in die Festhalle Auf dem Berg gekommen – stimmte der vorgeschlagenen Gewinnverwendung zu.

„Mit diesem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden“, sagte Foldenauer: „Das hätten wir am Jahresanfang so nicht erwartet.“ Er machte allerdings auch deutlich, dass man sich in den nächsten Jahren auf niedrigere Erträge einstellen müsse, wegen des niedrigen Zinsumfelds und ständig steigender Anforderungen an die Regulatorik. Dennoch sei man verhalten optimistisch: „Wir sind gut in das Jahr 2015 gestartet und die ersten fünf Monate zeigen erfreuliche Zuwachsraten bei den Krediten und Einlagen.“ Das zeige, dass sich die neue Bank im Geschäftsgebiet weiter auf Wachstumskurs befinde und gut angenommen werde.

Das Online-Banking nehme immer mehr zu, darauf müsse man sich einstellen, so Foldenauer. Gleichzeitig spüre man aber, dass die Kunden persönliche Betreuung wünschten. Das persönliche Gespräch bleibe deshalb „Kernstrategie“ der VR Bank Hohenneuffen-Teck.

Hans Roth hatte zuvor in seinem Bericht bereits darauf hingewiesen, dass die Bank durch eine solide Vermögenslage und gute interne Reserven so aufgestellt sei, dass sie „auch ein paar magere Jahre überbrücken“ könne. Die Fusion sei hierfür der richtige Weg gewesen. Neues Ungemach drohe durch die von der Bankenaufsicht Bafin angekündigten Stresstests bei kleineren und mittleren Banken, kritisierte er: Wir glauben, dafür gut aufgestellt zu sein, damit verbunden ist aber wieder jede Menge Arbeit, die uns keinen Euro einbringt und unnötige Kapazitäten bindet.“

Verbandsdirektor Gerhard Schorr vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband bescheinigte der Bank im Prüfbericht ein „richtig gutes Ergebnis“. So fiel die von Frickenhausens Bürgermeister Simon Blessing beantragte Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat jeweils einstimmig aus.