An das ehemalige Gasthaus „Zur Brücke“ erinnern sich alte Weilheimer vor allem noch aus einem Grund: „Die Brücke hatte als erste Wirtschaft der Stadt einen Fernseher“, erzählt der Weilheimer Stadtführer Wilhelm Braun. Ganz besonders im Jahr 1954, als die Fußball-Weltmeisterschaft erstmals direkt ins Fernsehen übertragen wurde und Deutschland Weltmeister wurde, war der Gastraum regelmäßig gerammelt voll. Wilhelm Braun selbst hat einige WM- Spiele dort verfolgt.
Das Haus in der Bissinger Straße, in dem sich die „Brücke“ befand - gegenüber vom heutigen Sportgeschäft Holl - steht allerdings nicht mehr. Nachdem 1979 die Wirtschaft dicht gemacht hatte, erwarb die Stadt das Grundstück, brach das Haus ab und richtete einen Parkplatz dort ein. Der wird bald ebenfalls der Vergangenheit angehören. Zwischen Bissinger Straße, Kelterstraße und Lindach entsteht ein ganz neues Quartier, auf dem auch eine neue Turnhalle für die Grundschule gebaut wird. Erstmals erwähnt wurde die „Brücke“ übrigens im Jahr 1919. „Damals war der Bäckermeister Karl Eck als Besitzer registriert.“ Dessen Sohn führte die Gaststätte bis 1959 weiter. In dem Jahr verkaufte er das Haus an Bäckermeister Klinger, der das Gebäude kurz darauf an Gerd Klingenberg veräußerte. Er betrieb ein Café und die Bäckerei bis 1979.