Weilheim und Umgebung

Finanzen in Neidlingen: Gute und schlechte Nachrichten

Haushalt Dieses Jahr erwartet die Gemeinde unterm Strich ein Minus. 2019 schließt mit einem Plus ab.

Im Neidlinger Haushalt macht sich die Corona-Krise negativ bemerkbar. Symbolbild
Im Neidlinger Haushalt macht sich die Corona-Krise negativ bemerkbar. Symbolbild

Neidlingen. Im Neidlinger Haushalt macht sich die Corona-Krise negativ bemerkbar. Das hat der Finanzzwischenbericht offenbart. Ursprünglich hatte die Gemeinde für 2020 ein kleines Plus von 47 000 Euro erwartet, aktuell sieht es dagegen nach einem Minus von fast 600 000 Euro aus. Ein Hauptgrund ist der deutliche Einbruch bei der Gewerbesteuer. Statt 3,8 Millionen Euro werden aktuell nur noch 1,5 Millionen Euro erwartet.

Auf der anderen Seite gab es weniger Ausgaben als geplant, etwa beim ursprünglich vorgesehenen Erwerb von Grundstücken. Die Liquidität der Gemeinde bleibt deshalb trotz des voraussichtlich miserablen Jahresergebnisses weiterhin hervorragend. Sie liegt bei rund 10 Millionen Euro.

Mageres Plus in 2019

Auch die Jahresrechnung 2019 ist in Neidlingen nun vorgestellt worden. Das Finanzjahr schließt die Gemeinde Neidlingen etwas schlechter ab als erwartet, doch die Differenz ist nicht gravierend: Statt geplant mit 154 000 Euro liegt das Ergebnis nur bei 116 000 Euro. Wichtig ist das Vorzeichen - und das ist ein Plus: Also hat die Gemeinde über ihre Abschreibungen hinaus noch einen kleinen Überschuss erwirtschaftet. Das lag an weiterhin hohen Steuererträgen. Auch wurden einige geplante Maßnahmen in die Folgejahre verschoben, wodurch die Ausgaben sanken. Neue Kredite hat die Gemeinde keine aufgenommen, die Verschuldung sank damit weiter. Betrachtet man die Neidlinger Schulden längerfristig, passt die Kurve zum Höhenprofil der Schwäbischen Alb: Von 2006 bis 2009 ging es sehr steil nach oben, die Verschuldung stieg massiv. Seither flacht die Verschuldung, so wie die Alb in Richtung Osten in Richtung Donau, langsam wieder ab.

Wasserzins bleibt stabil

Bei der Wasserversorgung fiel der Verlust 2019 wesentlich geringer aus als erwartet: Statt 73 000 Euro betrug er nur gut 12 000 Euro. Das lag zum einen am höheren Wasserverkauf. Zum anderen waren die Aufwendungen geringer als kalkuliert. Mit ihrer Wasserversorgung darf die Gemeinde langfristig keinen Gewinn erwirtschaften. Gibt es einen solchen, wird er auf die nächsten Jahre vorgetragen und soll den Bürgern durch niedrigere Gebühren zurückgegeben werden. Deshalb hatte die Gemeinde den Wasserzins 2018 um 80 Cent pro Kubikmeter gesenkt, 2019 blieb er unverändert. Durch den jetzigen Verlust sinkt der Gewinnvortrag von gut 29 000 Euro auf 17 000 Euro. Es ist also noch ein überschaubarer Gewinnvortrag übrig. Die wichtigste Botschaft für die Bürger: Sie können vorerst einen stabilen Wasserzins erwarten. Peter Dietrich