Einerseits bescherte der Sommer wahres Urlaubsfeeling mit nahezu tropischen Temperaturen, andererseits war die andauernde Hitze schlecht für Flüsse und Seen. Denn: Sie nimmt den Gewässern den Sauerstoff. Darauf reagieren vor allem die Fische mit Stress. Viele verkraften die Belastung nicht und verenden. So auch im Bissinger „Sai“. Die Gemeinde hat zwar schnell reagiert und die Feuerwehr mit Belüftungsmaßnahmen beauftragt, wie Julian Fischer, stellvertretender Hauptamtsleiter in Bissingen, bestätigt: „Ab dem 1. August hat jeweils eine Gruppe der Wehrleute am See geübt und mit allen verfügbaren Pumpen Wasser aus dem See raus- und wieder zurückbefördert, um die Belüftung zu stabilisieren.“ Dennoch gab es auf der Wasseroberfläche immer wieder tote Fische.
Ebenso wurden Wasserproben genommen und untersucht. Der gefürchtete Blaualgenbefall blieb jedoch aus. So bestand für die Bevölkerung zu keiner Zeit eine Gefahr, wenn sie im See badete. Trotzdem gab die Gemeinde eine Warnung raus. „Dies geschah aber eher zum Schutz der Fische“, wie Julian Fischer erklärt. „Durch die Badegäste verstecken sich die Fische im tieferen Wasser, und da ist noch weniger Sauerstoff vorhanden.“
Hydroschild bringt Sauerstoff
Zusätzlich zu den Übungen am Mittwoch hat die Feuerwehr ein sogenanntes Hydroschild im See angebracht. Dieses wird normalerweise bei einem Brand zum Schutz benachbarter Häuser eingerichtet, damit die Flammen nicht übergreifen. Dem Bissinger See bringt diese Aktion Erleichterung und Stabilität beim Sauerstoffgehalt und rettet damit vor allem auch viele Fische im See. „Leider hat es auch große Fische erwischt“, bedauert Julian Fischer. Er hofft, dass die Belüftungsmaßnahmen mit den angekündigten sinkenden Temperaturen und dem baldigen Regen beendet werden können.
Bis zur Entwarnung sollen Badegäste jedoch den Kopf nicht unters Wasser tauchen und das Seewasser nicht schlucken.