Es herrscht Schmuddelwetter, und die Sieben-Tage-Inzidenz ist gerade erst unter 100 gesunken. Noch stehen die Zeichen nicht eindeutig auf Freibadöffnung. Das kann sich aber ganz schnell ändern. Sobald im Landkreis Esslingen die Werte fünf Tage am Stück unter 100 bleiben, gibt es für den übernächsten Tag grünes Licht. Die Stadt Weilheim jedenfalls steht schon in den Startlöchern: „Wir bereiten uns darauf vor, am 3. Juni das Freibad öffnen zu können“, sagt Bürgermeister Johannes Züfle. „Damit wollen wir den Menschen Bewegung und sportlichen Ausgleich ermöglichen.“ Wann der Startschuss genau fällt, hängt in erster Linie von der Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Kreis ab. Jede Menge Fragezeichen stehen allerdings auch noch hinter dem „Wie“.
„Im Moment liegt uns lediglich die rudimentäre Corona-Verordnung des Landes vor“, sagt der Bürgermeister. Sie legt fest, dass eine Person pro 20 Quadratmeter erlaubt ist. „Das heißt, es können bei uns lediglich 160 Personen gleichzeitig im Freibad sein“, rechnet Johannes Züfle vor und stellt klar: „Arg viel weniger dürfen es nicht mehr werden, sonst lohnt es sich nicht mehr, das Bad zu öffnen.“ Tatsächlich wären damit im Vergleich zu 2020 weniger Badegäste erlaubt: Letztes Jahr durften 250 Personen pro Schicht das Freibad besuchen. „Aus unserer Sicht hat das dank der guten Hygieneregeln auch problemlos geklappt“, so Züfle. Er setzt nun ebenso wie Weilheims Kämmerer Dennis Bräunle auf ausführliche Leitlinien des Landes für die Bäderöffnung – und eine Nachjustierung bei den Besucherzahlen. Die kommunalen Landesverbände haben bereits beim Land nachgehakt. „Wir hoffen, dass wir doch noch mehr Leute einlassen dürfen“, so Bräunle.
Als schwierig empfindet Johannes Züfle die Vorgabe, dass laut der aktuellen Verordnung nur getestete, geimpfte oder genesene Personen ins Freibad dürfen. „Im Vergleich zu 2020 verkompliziert das die Sache enorm“, sagt er. Denn schließlich müsse bei jedem einzelnen Besucher anhand von Test-Zertifikaten oder dem Impfpass kontrolliert werden, ob er die Bedingungen erfüllt. Wie genau das funktionieren soll, ist nicht nur in den Freibädern unklar. Besonders ärgerlich aus Sicht der Stadt: „Bei der Freibadsanierung haben wir in ein vollautomatisches Kassensystem investiert“, sagt Johannes Züfle. Die erhoffte Erleichterung bringt es in Pandemie-Zeiten nicht. Denn im vergangenen Jahr war aufgrund der Personenerfassung trotzdem Personal am Eingang nötig. Über den Winter wurde der Automat dann so aufgerüstet, dass die Personenerfassung per Scan funktioniert. Nun macht jedoch der Nachweis von Corona-Tests und Impfungen erneut aufwendige Einlasskontrollen nötig. „Dadurch entstehen der Stadt im Jahr Mehrkosten von rund 15 000 Euro“, rechnet der Rathauschef vor.
Der Tagesablauf im Weilheimer Freibad soll in der anstehenden Saison ähnlich aussehen wie im vergangenen Jahr. „Wir halten am Drei-Schicht-Betrieb fest, um möglichst vielen Personen einen Freibadbesuch zu ermöglichen“, erläutert Dennis Bräunle. Allerdings werden die Schichten aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Jahres angepasst: Die Frühschicht fällt etwas kürzer aus, dafür gibt es die Tickets günstiger. Auf diese Weise möchte die Stadt den Stammgästen entgegenkommen. Donnerstags entfällt außerdem die Abendschicht. Den Zeitraum nutzt die DLRG-Ortsgruppe künftig für ihr Training. Neu im Angebot ist ein Familienticket, Dauerkarten dagegen gibt es auch in dieser Corona-Saison nicht. Im Weilheimer Gemeinderat wurde noch der Wunsch geäußert, zusätzlich an einem Tag eine sehr frühe Schicht für Berufstätige einzuführen. Die Verwaltung prüft, ob sich das einrichten lässt.
Tickets gibt es online und im Bürgerbüro
Drei Zeitfenster können Badegäste im Weilheimer Freibad buchen. Die Frühschicht geht von 9 bis 12 Uhr, die Nachmittagsschicht von 12.30 bis 17 Uhr und die Abendschicht von 17.30 bis 20 Uhr.
Tickets werden wie im vergangenen Jahr online verkauft. Für alle, die keine Möglichkeit haben, per Internet zu buchen, gibt es unter der Woche jeden Tag von 8 bis 9 Uhr einen Karten-Service im Bürgerbüro.
Der Eintrittspreis für die lange Nachmittagsschicht beträgt für Erwachsene 3,50 Euro und für Kinder 2 Euro. Karten für die kürzeren Früh- und Abendschichten kosten 2,50 Uhr für Erwachsene und 1,50 Uhr für Kinder. Die Familienkarte kostet 10 Euro.