Weilheim und Umgebung
Galerie in Holzmaden: Schmuck und edle Deko aus der Urzeit

Eröffnung Ute Hauff präsentiert in der Galerie „Hauff – fossil art“ Kunstobjekte aus Versteinerungen und originalgetreue Nachbildungen von Seelilien, Urzeitfischen und Krokodilen. Von Anke Kirsammer  

Seelilien schlängeln sich an der Wand entlang, auf dem Boden stehende, mit Gold verzierte, schwere Ammoniten ziehen die Blicke auf sich oder ragen in Augenhöhe in Miniatur fast schwebend aus edlen Rahmen heraus. Zu sehen gibt es diese besondere Handwerkskunst in der Aichelberger Straße 66 in Holzmaden unter dem Namen „Hauff – fossil art“. Mit der Einrichtung der Galerie hat sich Ute Hauff einen Traum verwirklicht.

Es ist der Wunsch, Altes mit Neuem zu verbinden und die in der Urweltgemeinde beheimateten Fossilien so in Szene zu setzen, dass sie Firmen oder Wohnhäusern ein stimmiges Ambiente verleihen. Mal sind es aufwendig hergestellte Kopien, mal originale Ammoniten aus einer madagassischen Mine beziehungsweise aus dem Raum Albstadt. „Was man hier sieht, ist immer als Idee zu verstehen“, erklärt Ute Hauff. Ob die Schuppen des Fisches silbern, in einem warmen oder kühleren Ton ein Spiel mit Licht und Schatten vollführen, ein Krokodil über die typisch rostige Oberfläche von Cortenstahl zu schwimmen scheint oder auf einer mit Leder überzogenen Tafel – all das bestimmt die Kundin oder der Kunde. Schließlich sollen die Arbeiten zum jeweiligen Raum passen und ihn schmücken.

Apropos: Auch eine Schmuckkollektion mit puristischen Seelilien gehört neuerdings zu den Arbeiten, die Ute Hauff anbietet. In schwarz, grün, blau und braun sind etwas wuchtigere Anhänger zu bekommen. Hier wachsen Seelilien als erhabene Gravur nach dem Vorbild antiker Kameen heraus. „Das kann man zu einer Jeans, aber auch zu einem schicken Kleid tragen“, sagt Ute Hauff und weist auf die hauchdünnen, teils durchsichtigen Acrylschichten, die als Trägermaterial dienen. Sie lassen sich als Verweis auf den heimatlichen Schiefer verstehen. Es verwundert nicht: Das Holzmadener Gestein hat es der Kunsthandwerkerin ebenfalls angetan. Sie möchte sein Image aufpolieren und es wieder ins Rampenlicht holen. So dient ihr geschliffener Schiefer etwa als Platte, auf der echte Fossilien oder ihre originalgetreuen Nachbildungen eine glänzende Figur machen.

Das über 100 Jahre alte Haus, in dem die Galerie untergebracht ist, liefert den stimmigen Rahmen: Simse sind hier aus Schiefer, genauso die Regal“bretter“ eines Einbauschranks und nicht zuletzt der Gewölbekeller, der in der Besucherin unweigerlich das Bild des Jurameers aufsteigen lässt. „Krokodilraum“ nennt Ute Hauff dieses unterirdische Abteil der Galerie, in dem sie die vor allem bei Männern beliebten gepanzerten Echsen zur Schau stellt.

 

Ich habe das Privileg, so lange dran zu bleiben, bis die Arbeit stimmig ist.
Ute Hauff

            

Seit Jahren hat Ute Hauff an der Verwirklichung ihres Projekts gearbeitet. Sie eignete sich das Handwerkszeug an und erlernte etwa das Vergolden. Zeitintensiv ist, das jeweilige Design zu entwickeln und Firmen zu finden, die ihre Wünsche so umsetzen, damit sie zu 100 Prozent zufrieden ist. „Ich habe das Privileg, so lange dran zu bleiben, bis es stimmig ist“, sagt sie. Wo immer möglich, setzt die Holzmadenerin auf Unternehmen in der Umgebung. „Schon allein wegen der kurzen Wege“, sagt sie. „Das ist ein riesen Vorteil.“ So hat sie in Kirchheim einen Hersteller für ihre mal filigranen, mal wuchtigen Rahmen gefunden, ihre Acrylplatten kommen aus Dettingen.

„Ich bin glücklich, dass es losgeht“, sagt Ute Hauff. Sie freut sich, nun einen Ort zu haben, an dem sie ihre Werke zeigen kann. Und sie ist überzeugt von der Wirkung, die Seelilien und Ammoniten und all die anderen Objekte haben. „Es ist die Natur, die hier schafft. Das weckt etwas Ursprüngliches in uns“, so lautet ihre aus der Evolutionspädagogik abgeleitete Überzeugung. Sie widmet sich nun ganz ihrer Galerie. Ihren Job hat sie an den Nagel gehängt. Man darf gespannt darauf sein, was sich an Veredeltem aus der Urzeit künftig noch in den Vitrinen und an den Wänden finden wird: „Ich habe noch viele Ideen“, sagt die Holzmadenerin.

Geöffnet hat die Galerie „Hauff – fossil art“ vom 8. April an immer freitags von 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung. Nächste Woche stehen die Türen der Galerie an Gründonnerstag von 16 bis 19 Uhr offen. Erreichbar ist Ute Hauff unter der Telefonnummer 01 73/9 52 64 78 und per E-Mail an ute.hauff@hauff-fossil-art.de.