Weilheim und Umgebung

Gelber Fleck birgt keine Gefahr für Menschen

Altlast Zwischen Weilheim und Neidlingen sind einst Industrieabfälle entsorgt worden. Noch immer leidet die Saat.

Im Frühjahr gut zu sehen: Der Fleck auf dem Acker an der L¿1200. Foto: Carsten Riedl
Im Frühjahr gut zu sehen: Der Fleck auf dem Acker an der L¿1200. Foto: Carsten Riedl

Weilheim. Im Frühling ist das Tal zwischen Neidlingen und Weilheim in sattes Grün getaucht. Mit einer Ausnahme: Ein lang gezogener Fleck auf einem Feld westlich der L 1200 bleibt Jahr für Jahr gelb. Das beunruhigt einen Weilheimer Bürger. Denn vor etwa 65 Jahren hat er mit eigenen Augen beobachtet, wie dort ein riesiges Fass mit einer Flüssigkeit ausgekippt wurde. „Da müssen immer noch Altlasten im Boden sein“, mutmaßt er.

Dies bestätigt Peter Keck, Sprecher des Landratsamts in Esslingen. „Bereits 1996 wurde das Stück Acker als Altlastenverdachtsfläche erfasst und untersucht“, berichtet er. „Wie vermutet, wurden erhöhte Schadstoff-Konzentrationen, vor allem des Schwermetalls Zink festgestellt.“ Ursache ist die Entsorgungspraxis einer Weilheimer Firma in der 1950er-Jahren: „Das Unternehmen hat auf der Fläche Stoffe entsorgt, die Metallhydroxidschlämme und Zinkbadabfälle enthielten“, so Peter Keck.

Sorgen müssen sich die Bürger jedoch nicht machen, wie er versichert. Denn die Fläche ist von Experten bereits eingehend untersucht worden. Eingebunden waren nicht nur das Amt für Wasserwirtschaft, das Umweltschutzamt, und das Gesundheitsamt des Landkreises Esslingen, sondern auch das Regierungspräsidium Stuttgart, die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und das geologische Landesamt in Freiburg. „Die Bewertungskommission ist zu dem Schluss gekommen, dass von der Fläche und den Ablagerungen von Zinkschlämmen keine Gefahr für Menschen ausgeht“, versichert Peter Keck. Das Saatgut dagegen leidet immer noch unter den Altlasten: „Im Gegensatz zu Menschen reagieren Pflanzen sehr sensibel auf Zink.“

Kontrolliert wird die Fläche noch immer regelmäßig, vor allem das Regenwasser, das im Grundwasser versickert. „Die aktuellen Zink-Gehalte sind jedoch derart niedrig, dass sie kaum messbar und damit unschädlich sind“, betont der Landkreis-Sprecher. Handlungsbedarf bestehe deshalb keiner.Bianca Lütz-Holoch