In Weilheim ist die Weinlese in vollem Gange - drei Wochen früher als sonst. Außergewöhnlich früh hatte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle deshalb auch Amtskollegen und Gäste zur traditionellen Weinbergbegehung an der Limburg geladen.
Die gute Nachricht verkündete Werner Kauderer, Vorsitzender des Vereins der Weinbergbesitzer, gleich zu Beginn des Rundgangs: „An der Limburg haben wir fast Vollertrag.“ Während am Weilheimer Egelsberg der Frost Ende April für massive Ausfälle bei Acolon, Dornfelder und Müller-Thurgau gesorgt hat, ist das höher gelegene Anbaugebiet an der Limburg verschont geblieben. Sehen lassen kann sich auch die Qualität der Trauben: „Weil der Behang nicht so stark war, haben wir wieder viele Oechsle“, freute sich Kauderer: „Mit den Bertoldweinen sind wir zufrieden.“
Die gefürchtete Kirschessigfliege hat sich in Weilheim dieses Jahr nicht blicken lassen: „Es gab ja auch quasi keine Kirschen“, spielte Kauderer auf die miserable Obsternte an. Gerade deshalb hatten die Weinbergbesitzer jedoch verstärkt mit Bienen und Wespen zu kämpfen.
Ein großer Tag steht den Hobby-Wengertern an der Limburg morgen ins Haus: „Da wird der Spätburgunder gelesen“, kündigte Werner Kauderer an. Weil daraus der rote Bertoldwein gekeltert wird, für den ausschließlich Limburg-Trauben verwendet werden, gibt die Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck dafür einen zentralen Termin vor. „Sonst ist das flexibler“, so Kauderer.