Im Alter von 21 Jahren gründete der Weilheimer Markus Seitz seine Textil- und Siebdruckerei „Seitz Werbung“. In diesem Jahr feiert sie 30-jähriges Bestehen, und der Unternehmer hat Großes vor: Er will die Geschäftsführung der Firma seinem Sohn übergeben und selbst Bürgermeister in der Nachbargemeinde Holzmaden werden. „Eigentlich wollte ich mich 2017 in Weilheim aufstellen lassen, aber damals war das für mich als alleinerziehender Vater zu viel“, sagt er. Der Sohn war damals 17.
Mittlerweile hat Markus Seitz wieder eine Partnerin, und die hat mit ihrer 15-jährigen Tochter die Familie komplett gemacht. „Sie unterstützt mich hundertprozentig im Wahlkampf“, freut sich der 51-Jährige. Und über seine Kinder habe er auch ein Ohr dafür, was die Jugend bewegt, fügt er hinzu.
aber ich hab ein dickes Fell.
Was ihn als gestandenen Geschäftsmann dazu bewegt, für das Spitzenamt in einer 2400-Seelen-Gemeinde zu kandidieren, hat mit seiner Persönlichkeit, aber auch mit der aktuellen Situation zu tun. „Entscheiden, angehen, machen“, lautet sein persönlicher Dreiklang. Gerade in der Corona-Zeit wird ihm aber besonders in der Politik „zu viel geredet und zu wenig gehandelt“. Aber ihm reicht es nicht, sich darüber aufzuregen. Stattdessen will er lieber selbst etwas bewegen. Seine Unerfahrenheit in der Kommunalpolitik und dem Holzmadener Vereinsleben sieht der Weilheimer eher als Vorteil: „Ich bin in keiner Partei und in keinem Verein. Ich bin völlig neutral.“
Er will ein Ansprechpartner für alle sein, ein „offenes Ohr für alle“ haben und viele Ideen aufnehmen. „Wenn man etwas bewegen will, kann man sich in alles einarbeiten“, ist er überzeugt. Außerdem wisse er, dass die Verwaltung Holzmaden ein „klasse Team“ habe, das ihn unterstützen könne. Eigene Expertise hat er etwa bei Umweltthemen: „Unsere Firma fertigt seit acht Jahren hundert Prozent klimaneutral und nutzt den eigenproduzierten Photovoltaikstrom vom Hausdach“, sagt er. Konzepte für mehr Nachhaltigkeit will er auch in Holzmaden einbringen.
Dass ihn das Amt des Bürgermeisters auch einiges an Zeit kos- ten wird, nimmt er gerne in Kauf.„Ich kenne 15-, 16-Stunden-Tage, da habe ich überhaupt kein Problem mit“, sagt Markus Seitz.
Als Mann der Tat hat Markus Seitz bereits bei einem wichtigen Holzmadener Thema schon die Initiative übernommen: Die Nahversorgung. Nachdem das Lebensmittelgeschäft Schempp geschlossen hatte, fand sich bislang kein Nachfolger. „Ich hab mit der Frau Schempp bereits Kontakt aufgenommen und mit ihr besprochen, ob man da nicht etwas machen würde.“ Zur Not würde er sich auch selbst hinter den Tresen stellen“, sagt er. Einen Einkaufs-Fahrdienst für Senioren kann er sich ebenfalls gut vorstellen. „Man darf die älteren, gesundheitlich stark eingeschränkten und behinderten Mitbürger nicht vergessen“, nennt er eins seiner Ziele. Auch um die Jugend hat er sich bereits Gedanken gemacht und mit Andreas Mendyk von der offenen Jugendarbeit in Holzmaden gesprochen, um über Lösungen für die Zukunft nachzudenken.
An Ideen und Tatendrang fehlt es Markus Seitz nicht, momentan bremsen ihn nur Corona und die Kontaktbeschränkungen aus, denn sein Ziel ist es, persönlich mit allen Bürgern zu sprechen. Wem das zu ambitioniert vorkommt, dem hält der Unternehmer entgegen: „Ich bin seit 30 Jahren selbstständig, ein Mann vom Volk und weiß, was kämpfen bedeutet.“