Weilheim und Umgebung

Jäger stellen fest: Dem Wald geht es schlecht

Bezirksjägermeister Jochen Sokolowski. Foto: Thomas Doll
Bezirksjägermeister Jochen Sokolowski. Foto: Thomas Doll

Weilheim. Bei der jährliche Hauptversammlung der Jägervereinigung Kirchheim, die unter der Leitung des Kreisjägermeisters (KJM) German Kälberer in der Limburghalle in Weilheim stattfand, stellte Forstamtsleiter Anton Watzek in seinem Bericht ganz deutlich fest: Dem deutschen Wald geht es schlecht.

Allgemein sei dies auf die Trockenheit der letzten Jahre zurückzuführen und das Eschentriebsterben und der Borkenkäfer würden diesen Zustand noch verschlimmern. Watzek betonte, dass deshalb eine gute Zusammenarbeit der Jäger und des Forstes zum Gelingen der Aufforstungen notwendig sei.

Neben vielen langjährigen Mitgliedern wurden auch Mitglieder für die Förderung des Jagdgebrauchshundewesens geehrt. Im Hinblick auf die nahende Afrikanische Schweinepest sind die Jagdhunde von großer Bedeutung für den Erfolg des Schwarzwildmanagements. Das Aussetzen der Hundesteuer für geprüfte Jagdgebrauchshunde steht zur Diskussion.

Bezirksjägermeister (BJM) Jochen Sokolowski erinnerte, dass trotz der gesetzlichen Aufhebung der Schonzeit für Wildschweine der Muttertierschutz weiterhin an oberster Stelle stehen müsse. BJM Sokolowski prangerte auch den Zustand des Rotwildes an. Er berichtete, dass sich der Landesjagdverband für eine Überarbeitung der 60 Jahre alten und überholten Verordnung einsetzen will, um dieser schönen Tierart genügend Lebensraum einräumen zu können.

Aufgrund einer konkurrierenden Veranstaltung konnte der Grünen-Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz nicht persönlich erscheinen. Kreisjägermeister Kälberer kam deshalb seinem Wunsch nach, das Grußwort zu verlesen, in dem er Stellung zu den diskutierten Themen des Waffenrechts nahm. Der anwesende CDU-Landtagsabgeordnete Karl Zimmermann positionierte sich eindeutig für die Belange der Jäger. Er kritisierte, dass die Zuverlässigkeit der Jäger aus oft geringem Anlass in Frage gestellt würde und bewertete die darauffolgende Mindestsperre von fünf Jahren als oft unangemessen lang. Zimmermann versprach, sich weiter um die Belange der regionalen Jäger zu kümmern und zum Beispiel die Wiederherstellung des im Zuge der Holzarbeiten entfernten Wildschutzzaunes zu unterstützen. Das schütze das Wild und sichere den Verkehr in diesem gefährdeten Bereich.