Weilheim und Umgebung

„Jeder ist für seinen Brückenteil verantwortlich"nachgefragt

Sybille Bizer hilft bei Problemen in Partnerschaft und Familie – „Unser Netz“ dient als Plattform

Sybille Bizer bietet im Rahmen von „Unser Netz“ Unterstützung für Partnerschaft und Familie an. Die 50-jährige Lenningerin hat vor sieben Jahren mit ihrem Mann bei einem Schweizer Psychologen und Psychotherapeuten eine Ausbildung zur Eheseelsorgerin und -beraterin gemacht. Seitdem berät sie Ehepaare zu Hause.

SybilleBizer
SybilleBizer

Wie kamen Sie auf die Idee, im Rahmen des „Netzes“ Familien- beziehungsweise Partnerschaftscoaching anzubieten?

Gibt es Lebensabschnitte, in denen es in Ehen oder Partnerschaften besonders häufig kriselt?

Inwiefern stellen Kinder eine besondere Herausforderung für die Beziehung dar?

Umgekehrt: Wenn Kinder schwierig sind, kann das ein Zeichen dafür sein, dass in der Beziehung der Eltern etwas nicht stimmt?

Woran hapert es in vielen Partnerschaften, in der ein Partner oder beide unzufrieden sind?

BIZER: Das ist sehr individuell. Doch oft werden ganz grundlegende Dinge vermisst oder sind verloren gegangen wie beispielsweise Wertschätzung, freiwillige Zuwendung, Annahme, Solidarität, Priorität, Vertrauen, partnerschaftliche Ergänzung und Eigenverantwortung.

Sie arbeiten gerne mit dem Bild einer „Holländischen Brücke“, um eine Partnerschaft zu versinnbildlichen. Können Sie das näher erläutern?

BIZER: Bei der „Holländischen Brücke“ stehen die zwei Brückenpfeiler für die Partner und die zwei beweglichen Brückenhälften für die Beziehung. Jeder Partner ist für seinen Brückenteil verantwortlich. Er kann ihn eigenverantwortlich hochklappen, womit die Beziehung unterbrochen wird und herunterklappen, womit er wieder seinen Teil der Beziehung herstellt. Damit ist die Dynamik einer Beziehung natürlich nicht umfassend darstellbar, aber im Wesentlichen leicht erfassbar und bearbeitbar.

Können sich bei Ihnen auch Ehepaare melden, die außerhalb von Lenningen, Owen oder Erkenbrechtsweiler wohnen?

Viele Ehepaare holen sich erst Hilfe, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wann ist es denn Ihrer Meinung nach Zeit, sich Unterstützung zu holen?