Weilheim und Umgebung
Kfz-Innung fordert: Mehr Anerkennung für die Meister

Automobil Bei der Mitgliederversammlung der Kraftfahrzeuginnung in Weilheim wurden das neue Reparaturinformationssytem „Alldata“ und der neue Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft vorgestellt. Von Rainer Stephan

Kfz-Innungsobermeister Karl Boßler informierte in der Weilheimer Limburghalle über das aktuelle „Rundum-Sorglos-Paket“ seiner Zunft, das den Mitgliedern spürbare Erleichterungen bei der Regulierung von Unfallschäden brächte. Entschieden mehr Aufwand hingegen würden die verschärften Bestimmungen bei der Geldwäsche sowie den ab Januar 2022 geltenden Änderungen im Kaufvertragsrecht bringen.

Boßler forderte zudem mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Meisterausbildung und hob darauf ab, dass berufliche Bildung auf Dauer ebenso kostenlos wie akademische Bildung sein müsse. Zum Schluss präsentierte der Innungsobermeister den neuen Geschäftsführer Fabian Weber, der seit Kurzem für die Innung und Kreishandwerkerschaft tätig ist und vom Vorstand einstimmig bestellt wurde. Der in Kirchheim aufgewachsene 28-jährige gelernte Bänker Fabian Weber stellte sich den zahlreichen Anwesenden als künftiger Ansprechpartner kurz vor.

In Sachen Berufsausbildung der Kraftfahrzeugmechatroniker wies Vorstandsmitglied Daniel Krämer auf 62 Prüflinge hin, die im Juli ihre Zwischenprüfung abgelegt haben. Ebenso erfreulich sei, dass im September 114 neue Auszubildende im ersten Berufsausbildungsjahr angefangen hätten. Krämer bat aber die Ausbildungsbetriebe, für mehr Sorgfalt bei der Führung der Berichtshefte zu sorgen.

Wolfgang Gross, im Innungsvorstand für das Weiterbildungswesen verantwortlich, forderte dazu auf, die Schulungen zur Abgasuntersuchung noch im letzten Quartal wahrzunehmen, da sonst die AU-Anerkennung im nächsten Jahr wegfalle. Bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erläuterte Hansjörg Russ den Internetauftritt der Innung, der speziell unter der Rubrik „Meine Betriebsdaten“ wertvolle Tipps für die Werkstätten beinhalte. Zudem kündigte Russ an, sich im Herbst wieder um die erfolgreichen Fahrzeugsonderseiten in den Tageszeitungen zu kümmern.

Vorstandsmitglied Uwe Diez, verantwortlich für die Freien Werkstätten, bat um rege Teilnahme an der Fachtagung, die am 9. Oktober stattfindet. Danach wurde von der Versammlung einstimmig die Aktualisierung des Gebührenverzeichnisses beschlossen.

Auf moderne Lösungsansätze für Wartung und Diagnose ging Referent Lukasz Soberka von der Firma Alldata, dem Branchenführer für Reparaturinformationen, in seinem Vortrag ein. Das zur Verfügung gestellte Digitalprogramm beinhaltet für alle Fahrzeugtypen 26 verschiedener Automarken Bilder, Pläne und Handlungsanweisungen, die sämtlich vom Fahrzeughersteller stammen. In einer beachtlichen Präsentation zeigte Soberka an einigen Beispielen auf, wie die Fachleute in der Werkstatt vorgehen und profitieren können.

Gut aufgestellt zeigte sich das Kraftfahrzeuggewerbe bei der Berufsausbildung: Für „hervorragende Leistungen“ in der Gesellenprüfung bei den Mechatronikern wurden Axel Schaffner vom Autohaus Sobeck und Koray Tekez von Ramsperger-Automobile ausgezeichnet.

Zum Schluss bot der Regionalgeschäftsführer der IKK-Classic in einem Referat Einblicke in das Innenleben der Krankenkasse. Er betonte, dass der Zusatzbeitrag bei seiner Kasse stabil bleibe. Mit dem pfiffigen Musikclip „Was für immer bleibt“, von Boßler als Handwerkersong umschrieben, endete die Versammlung.