Weilheim und Umgebung

Kirschessigfliege und Kirschfruchtfliege

Eine besonders unangenehme Zeitgenossin ist die Kirschessigfliege (Dorosophila Suzukii). Sie stammt aus Asien und tauchte erstmals 2011 in Deutschland auf. Gefürchtet ist der sägeartige Legebohrer der Weibchen, mit dem sie selbst gesunde Früchte durchbohren und unter der Schale ihre Eier ablegen können. Die Kirschessigfliege ist schwer zu bekämpfen. Zwar gibt es Insektizide, die gegen sie wirksam sind, die Anwendung ist aber kompliziert. Dazu kommt, dass die Fliegen ihre Eier auch in kerngesunde, beinahe reife Früchte legen – ein Zeitpunkt, zu dem oft schon nicht mehr gespritzt werden kann, da das Gift zur Erntezeit verschwunden sein muss. Eigentlich eher zum Nachweisen der Fliegen gedacht, können Essigfallen durchaus auch bei der Bekämpfung helfen. Mit einer Mischung aus Essig und Spülmittel, abgefüllt in Plastikbecher, die mit kleinen Löchern versehen sind und in den Bäumen oder Sträuchern aufgehängt werden, lassen sich beachtliche Mengen der Schädlinge fangen. Andere schwören auf Netze, die sie rund um Bäume und Büsche spannen und die zeitnahe, regelmäßige Ernte von reifen Früchten. Die Kirschessigfliege befällt trotz ihres Namens keineswegs nur Kirschen. Sie verwandeln auch Beerenobst, Zwetschgen und Weintrauben an Zweigen und Reben zu Mus. Wenn Süßkirschen Maden haben, so handelt es sich in der Regel um die Nachkömmlinge der Kirschfruchtfliege. Sie gehören zur Familie der Bohrfliegen. Die Schädlinge legen unterhalb der Kirschschalen ihre Eier ab, aus denen gut eine Woche später Larven schlüpfen und sich durchs Fruchtfleisch fressen. Dann landen sie mit oder ohne Kirsche auf dem Boden, wo sie sich verpuppen und im kommenden Frühjahr als Kirschfruchtfliegen schlüpfen. Eindämmen lässt sich die Population unter anderem dadurch, dass herun­tergefallene Kirschen regelmäßig aufgeklaubt und entsorgt werden. Nachgewiesen werden sie durch sogenannte Gelbtafeln.bil