Weilheim und Umgebung

Kraftfahrzeuggewerbe steht vor Herausforderungen

Mitgliederversammlung Die Kraftfahrzeuginnung informiert über spannende, berufsspezifische Themen.

Der Dieselskandal: nur ein Thema von vielen bei der Mitgliederversammlung der KFZ-Innung.Foto: Jean-Luc Jacques
Der Dieselskandal: nur ein Thema von vielen bei der Mitgliederversammlung der KFZ-Innung.Foto: Jean-Luc Jacques

Weilheim. „Die Nachrüstung der betroffenen Diesel-Fahrzeuge sollte kommen, aber die Autoindustrie will sie nicht haben“, thematisierte Innungsobermeister Karl Boßler ein viel diskutiertes und umstrittenes Thema bereits in seiner Begrüßungsrede bei der Mitgliederversammlung der Kraftfahrzeuginnung in der Weilheimer Limburghalle. Der Umgang mit dem Dieselskandal sollte allerdings noch später intensiver zum Thema werden. Zunächst ließ Boßler das Berichtsjahr 2017 Revue passieren, hob dabei besonders das 50-jährige Innungsjubiläum hervor, aber auch den „Tag des Handwerks“ im Freilichtmuseum - ein großer Erfolg.

Anschließend informierte Jörg Radler vom Systemhaus Bissinger über die Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern nebst Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenschutz im Blick auf die neue „Europäische Datenschutzgrundverordnung“. Radler und sein Kollege Jürgen Mass zeigten, wie man mit den gut gemeinten Vorgaben - letztlich aber doch einem bürokratischen Monstrum - umzugehen hat.

Bei den Berichten aus den Fachbereichen ergriff Vorstandsmitglied Dieter Angelmaier als Erster das Wort. Im Winter seien 45 Kandidaten zur Gesellenprüfung bei den Mechatronikern angetreten, wovon 40 Prüflinge erfolgreich bestanden haben.

Hansjörg Russ verwies in seinem Rückblick auf die Aktivitäten im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Gleichzeitig befragte er die Mitglieder im Saal zu den in der Presse regelmäßig erscheinenden Sonderseiten und nach Alternativvorschlägen. Da keine Wortmeldungen der Innungsmitglieder kamen, wurde die Vorgehensweise als allgemein akzeptiert bewertet. Zum Ende seiner Ausführungen erwähnte Russ noch den „Blauen Kalligraf in Gold“, der dem Pressesprecher der Innung vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe für das „Schulprojekt E-Rennkiste“ verliehen wurde.

Während Vorstandsmitglied Wolfgang Groß über anstehende Weiterbildungskurse wie die Airbag-Schulung informierte, erwähnte Uwe Diez als Vertreter der Freien Werkstätten den Feldversuch mit Euro-5-Dieselfahrzeugen, in Kooperation mit dem ADAC und dem Verkehrsministerium. Bei diesem Versuch wurden vier marktübliche Fahrzeuge gekauft, mit Hardware nachgerüstet und erfolgreich getestet, worauf Diez konstatierte: „Sehr wohl kann drohenden Fahrverboten und Wertverlusten entgegengewirkt werden.“

Vorstandsmitglied Christoph Grau leitete zu einem Vortrag von Heinz-Lothar Steegmaier zur neuen Gewerbeabfallverordnung über. Steegmaier, Geschäftsführer der Firma Scherrieble, gab in Sachen Abfalltrennung und Wiederaufbereitung den Werkstattinhabern wertvolle Hinweise zu einer gesetzeskonformen Vorgehensweise mit auf den Weg.

Über die Haushalts- und Kassenführung im abgelaufenen Jahr sowie den Haushaltsplan 2018 samt Beitragsordnung referierte anschließend Geschäftsführer Jens Schmitt. Allein die Jubiläumsfeier der Innung habe 48 036 Euro gekostet, trotzdem liege im Berichtsjahr ein Verlust von „nur“ 13 000 Euro vor. „Ein durchaus erfreuliches Ergebnis“, so Schmitt, was auch von der Versammlung entsprechend honoriert wurde. Die obligatorische Entlastung der Funktionsträger war reine Formsache. Neu gewählt wurde Daniel Krämer als kooptiertes Vorstandsmitglied.

Für hervorragende Leistungen bei der Gesellenprüfung im Ausbildungsberuf Mechatroniker zeichneten die Innungsoberen den Absolventen Dennys Groen aus, der beim Autohaus Ramsperger seine Ausbildung erfolgreich durchlief. Rainer Stephan