Bad Boll. Eine Großbaustelle erfordert der Bau eines Kreisels mit 40 Metern Außendurchmesser an der viel befahrenen Landesstraße bei der Einmündung Erlengarten bei Bad Boll. Zwei Bagger holen den Unterbau der alten Landesstraße heraus, das dauert seine Zeit auf dem 120 Meter langen Straßenstück. 70 Zentimeter tief muss das normalerweise sein.
Dann die Überraschung: Aus Richtung Sehningen stoßen die Bauarbeiter auf ein altes Stück Straße, das in Flucht zum Kurpark liegt. Auf dieser Linie liegen heute noch ein Geh- und Radweg sowie die Zufahrt von der Badstraße zum Kurhaus. Viereinhalb Meter breit ist diese alte Straße, die noch ein Rätsel aufgibt: Sie reißt nach Sehningen hin plötzlich ab. Sie bleibt erstmal im Boden. Links und rechts davon zieht der Bagger Gräben und stößt dabei auf den blanken Schiefer. Der kommt wie gerufen für eine tragfähigen Bodenschicht.
Die Baustelle ist raumgreifend. Bis zu 20 Meter sind die Baumaschinen von der alten Straßenkante ins Gelände vorgedrungen, um den nördlichen Kreiselbogen herzustellen. Der Außenring ist schon weit gediehen, mit Randsteinen und Gräben nimmt er Konturen an. An der Südseite sowieso: Da sind schon die Äste des Geh- und Radwegs fertig, die sich um den Kreisel schmiegen. Nur der Anschluss zum Radweg im Badwasen muss noch hergestellt werden.
Die Straße im Erlengarten selbst ist schon fertig bis auf den Endbelag. 80 Meter lang ist dieses Anschlussstück, das neu hergestellt und aufgeweitet werden musste. Hier rollt künftig der Verkehr zum neuen Wala-Gelände durch. Vom TSV-Parkplatz, der der Gemeinde gehört, sind ein paar Parkplätze weggefallen. Dafür können die künftigen Wala-Parkplätze außerhalb der Arbeitszeiten öffentlich genutzt werden, sagt Bürgermeister Hans-Rudi Bührle.
24 Meter Durchmesser erhält allein der Innenkreis des Kreisels, der zur Bepflanzung vorbereitet wird. „Wir bringen Humus auf“, sagt der Planer des Kreisverkehrs, Manfred Bauch. Was eingesät oder eingepflanzt wird, ist ein Thema für den Herbst. Bührle kann sich vorstellen, dass man die Bepflanzung einem Gärtner vergibt, der damit werben kann.
Die Baufirma Moll hat ein hohes Tempo vorgelegt. „Wir sind dem Zeitplan um fast eine Woche voraus“, sagt Bauch. Wenn es optimal laufe, könnte die Baustelle noch im August enden. Aber Vorsicht: Die späteren Arbeiten seien stark vom Wetter abhängig. Fertig sein muss die Baufirma am 2. September. Eine Kolonne mit fünf Mann klotzt seit 20. Juni ran.