Holzmaden. Die Sicherheitsbehörden ermitteln nicht gegen die Täter, sondern gegen das Umfeld der Opfer der NSU-Mordserie, Akten werden geschreddert, der Verfassungsschutz hat überall seine Finger im Spiel . . . Was, wenn das kein bloßes Behördenversagen ist? Wer hält seine schützende Hand über die Mörder?
„Wer erschoss Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt?, fragt ein unbekannter Anrufer den Ermittler Georg Dengler, die Hauptfigur des Krimis. Notorisch pleite und von Geldnöten getrieben, nimmt dieser den Auftrag an, ermittelt jedoch zunächst recht lustlos. Dies ändert sich erst, als er erfährt, dass Harry Nopper, sein Gegenspieler aus der Zeit beim Bundeskriminalamt, nun Vizepräsident des Thüringer Verfassungsschutzes ist. Jetzt taucht Georg Dengler tief in das Netz von Neonazis und Verfassungsschutz ein. Er beschafft sich Ermittlungsakten zum angeblichen Selbstmord von Mundlos und Böhnhardt und deckt letztlich die Anatomie eines Staatsverbrechens auf. Bis sich zum Schluss eine Frage auf Leben und Tod stellt . . .
Nach der Lesung tauschen Schorlau und Dannemann die Rollen: Dann packt der Schriftsteller seine Blues Harp aus, um den Musiker bei seiner Darbietung zu begleiten. „Spoonful" von Willie Dixon und „Before you accuse me" von Eric Clapton runden die Veranstaltung ab.
Ein interessantes Programm eines besonderen Duos, das bereits mit viel Erfolg in der Stuttgarter Liederhalle, im Gaildorfer Bluesclub und in der Landesvertretung BW in Berlin zum Besten gegeben wurde. Das Publikum im voll besetzten Urweltmuseum in Holzmaden war ebenfalls begeistert und zollte den beiden Künstlern großen Beifall.
Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Mehrere Krimipreise und zwei Verfilmungen sind Zeichen für seine Popularität. Man könnte behaupten, die Krimis von Wolfgang Schorlau, die sich mit Staatsverbrechen auf deutschem Boden beschäftigen, reichten weit in das Land der Verschwörungstheorien. Denn Fiktion und Wirklichkeit sind ja bekanntermaßen zweierlei Paar Stiefel. Doch sollte man diese Beurteilung dem mündigen Zuhörer überlassen.