Weilheim und Umgebung

Krippe zieht in ehemalige Wohnung ein

Kindergarten Holzmaden beseitigt den Engpass durch die Einrichtung einer fünften Gruppe. Eltern melden Bedarf an.

Holzmaden. Eltern von Kleinkindern in Holzmaden können aufatmen: 2018 wird in der ehemaligen Hausmeisterwohnung in der Schule eine Krippe eingerichtet. Den Verwaltungsvorschlag segnete der Gemeinderat einstimmig ab. Im Februar hatte Bürgermeisterin Susanne Jakob angesichts steigender Geburtenzahlen bereits auf eine Lösung gedrängt, denn die insgesamt vier Gruppen in den Kindergärten See- beziehungsweise Schillerstraße drohen aus den Nähten zu platzen.

Jetzt unterfütterte die Rathauschefin den Bedarf mit Zahlen: Derzeit gibt es im Ort 28 Kinder im ersten Lebensjahr. Neun sollen gemäß einer Umfrage unter den Eltern im Laufe des Jahres 2018 in einer Krippe betreut werden. Die geplante Gruppe hat zehn Plätze. Mit Platzsharing und einer erweiterten Betriebserlaubnis können notfalls 14 Kinder aufgenommen werden. Um die Richtlinien einzuhalten, ist der Umbau der ehemaligen Wohnung unabdingbar. Benötigt werden unter anderem ein 40 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum, kindgerechte Toiletten und Schlafgelegenheiten. „Für den Umbau bekommen wir voraussichtlich einen Zuschuss von 70 000 Euro“, sagte Susanne Jakob. Wie viel Geld das Projekt verschlingt, ist derzeit offen. Die Weilheimer Architektin Ulrike Ulmer-Herbrik erarbeitet ein Konzept und erhebt die Kosten.

Unter den Räten stieß das Vorhaben der Verwaltung einhellig auf Zustimmung. Dieter Fischer (Freie Wählervereinigung) regte an, einen günstigen Rückbau im Blick zu behalten. Damit rannte er bei Susanne Jakob offene Türen ein. Sie geht aber davon aus, dass die Gruppe sicher fünf Jahre benötigt wird. „Das ist kein Ausweichquartier, sondern eine rechte Baumaßnahme“, betonte Rainer Stephan von der Holzmadener Bürgerliste (HBL). Größere andere Lösungen - sprich der Neubau eines kompletten Kindergartens - rückten damit in weite Ferne. Kapazitätsprobleme in den Ü 3-Gruppen befürchtete Markus Ocker (HBL) in den nächsten Jahren. „Ein Ganztagsangebot wird schwierig, verlängerte Öffnungszeiten bekämen wir hin“, erklärte Bürgermeisterin Susanne Jakob dazu.Anke Kirsammer