Weilheim und Umgebung

Ladesäule und Carsharing für Neidlingen?

Mobilität Die Präsentation des Albwerks findet im Gemeinderat Zustimmung. Nun wird ein Ladesäule-Standort gesucht.

Symbolbild Elektro-Auto, E-Mobil, Ladestation, E-Mobilität
Symbolbild

Neidlingen. Wolfgang Amann, Energieberater vom Stromversorger Albwerk, wollte nichts beschönigen: „Im nichtverdichteten Raum ist eine Ladesäule nicht wirtschaftlich.“ Geben kann es diese Ladesäulen trotzdem - wenn sich Energieversorger und Kommune zusammentun und gemeinsam die Fördermittel des Bundes nutzen.

Für das aktuelle Förderprogramm stehen 300 Millionen Euro bereit. „Die geförderten Ladestationen sollen für alle zugänglich sein.“ Was die Zugänglichkeit angeht, konnte Amann Verbesserungen vermelden. „Ich bin seit Jahren nur noch elektrisch unterwegs. Früher habe ich zehn verschiedene Ladekarten gebraucht, jetzt nur noch eine.“ Das Albwerk ist mit seinem Ladenetz mit mehr als 200 Partner-Stadtwerken verbunden. Will ein Kunde eines anderen Anbieters diese Ladestationen nutzen, ist das ähnlich wie beim Geldabheben am fremden Bankautomaten: Es geht, ist aber teurer.

Für Fördergelder gibt es weitere Voraussetzungen: Beispielsweise hängt die Förderung für eine schnelle Ladestation davon ab, ob sie in einem Gebiet mit geringem oder hohem Bedarf steht. Neidlingen ist als „geringer Bedarf“ eingestuft. Doch in dieser Gemeinde geht es nur um eine normale Ladestation mit 22 kW.

„Eine reizvolle Geschichte“

Das Albwerk bietet der Gemeinde ein Modell vom Marktführer Mennekes an. „Die Säulen dieser Firma sind nicht billig, funktionieren aber auch, wenn man sie braucht“, sagte Amann. Die Kosten für die Aufstellung liegen bei knapp 18 000 Euro. Nach Abzug der Förderung blieben an der Gemeinde noch knapp 12 000 Euro hängen. Über den Standort soll in der nächsten Gemeinderatssitzung entschieden werden, denn die Fördermittel müssen bis Ende Oktober beantragt sein. Bürgermeister Klaus Däschler sprach sich für einen Standort entlang der Ortsdurchfahrt aus. Er steht dem Vorhaben sehr positiv gegenüber: „Das ist eine reizvolle Geschichte.“

Was tun, damit niemand die Parkplätze neben der Ladesäule blockiert? Amann empfiehlt eine Parkscheibenregelung. Nach seiner Beobachtung blockieren nicht Elektrofahrer, die ihr Auto dort stehen lassen, wenn es längst voll ist. „Es sind die Verbrenner. Das ärgert mich. Ich würde doch auch nicht direkt vor einer Zapfsäule parken.“

Auch das Thema Carsharing mit Elektroautos wurde angesprochen, vorausgesetzt, dass sich Neidlingen definitiv für die Installierung einer Ladesäule entscheidet. Während für Letztere die Standortsuche läuft, ist die Nutzung des elektrischen Carsharings in Neidlingen noch offen. Peter Dietrich